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Engelsbrand in dem tief eingeschnittenen, wilden Größelthale und werden von dem rasch fließenden Größelbach in Bewegung gesetzt, der übrigens öfters Gefahr drohend, stark anlauft und namentlich im Jahr 1851 die beiden Sägmühlen bis an die Dächer überschwemmte und große Felstrümmer mit sich führend stark beschädigte. Der Bach beherbergt gute Forellen.


Enzklösterle,
Gemeinde III. Kl. Enzklösterle, Pfarrdorf mit Birkenäckerle, Haus, Nonnenmiß, Weiler 348 Einw., worunter 3 Kath. Ev. Pfarrei vereinigt mit der Gemeinde Enzthal, O.A. Nagold.


Der 6 Stunden südwestlich von der Oberamtsstadt und 3 Stunden südlich von Wildbad, theils in dem tief eingeschnittenen Enzthal, theils in den Seitenthälern des Hirschbachs und des Rohnbachs gelegene Ort (Sitz eines Revierförsters), besteht aus vereinzelten Häusergruppen und Häusern, die sich entweder in den Thalebenen oder an den unteren Ausläufern der steilen, durchaus mit dunklen Nadelwaldungen bestockten Thalgehängen, meist malerische Ansichten bildend, gelagert haben. Die bedeutendste, theilweise in das Hirschbachthal hineinziehende Gruppe liegt an der Vereinigung des Hirschbachs mit der Enz und trägt vorzugsweise die Benennung Enzklösterle, weil hier an der Stelle des sogenannten Erblehenhofs das ehemalige Klösterlein (nämlich eine Kapelle s. unten) gestanden seyn soll. Überdieß werden zu dem Ort noch gezählt, die längs der Enz am Fuß des Hirschkopfs und der Rohnbachhalde vereinzelt stehenden 5 Häuser, und die an dem Ausläufer des Schneckenkopfs gelegene Gebäudegruppe, unter welcher sich auch die Wohnung des Revierförsters befindet. Zwischen dieser Gruppe und der zuerst beschriebenen stehen die Kirche und das Pfarrhaus, mit dem zunächst an der Landstraße stehenden, im städtischen Styl erbauten Gasthaus zum Waldhorn eine Gruppe bildend, die sich durch freundliche, den klimatischen Verhältnissen nicht angepaßte Bauart auszeichnet, während die übrigen Gebäude meist einstockig von Holz erbaut, zum Theil mit Schindeldächern versehen und auf der Wetterseite vertäfelt oder verschindelt sind.

Die im Jahr 1852, 16. November, feierlich eingeweihte Pfarrkirche wurde, wie auch das freundliche Pfarrhaus, in dem Jahre 1851/52 von dem Staat den unbemittelten, früher nach Simmersfeld eingepfarrten Gemeinden Enzklösterle und Enzthal erbaut, wogegen die Gemeinde die Unterhaltung der beiden Gebäude übernahm. Die Kirche ist in einem einfachen, übrigens ansprechenden, modernen

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_148.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)