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meist mit den Scheunen unter einem Dach befindlichen Wohnungen sind häufig verschindelt und mit Schindeldächern versehen; sie stehen kahl, nicht mit Obstbäumen und Gärten umgeben, während Wiesengründe beinahe durchgängig an sie angrenzen, was dem Dorf einen eigenthümlichen, übrigens nicht unangenehmen Charakter verleiht. Wegen der hohen Lage genießt man von dem Ort, noch mehr aber von der Stelle des Signals, eine ausgezeichnete Aussicht an die Vogesen, über den Odenwald und in das Rheinthal.

Die mitten im Ort gelegene, 1744 erbaute, im Jahr 1856 erneuerte Pfarrkirche ist Eigenthum der Stiftungspflege, während zu ihrem Bau und Erhaltungskosten die Filialien 7/15 beizutragen haben. Die Kirche ist im modernen Rundbogenstyl mit dreiseitigem Chorschluß erbaut; der viereckige Thurm, dessen oberes Stockwerk mit Brettern verschlagen ist, trägt ein Zeltdach. Der ummauerte, dem Mutterort und den Filialien je zur Hälfte gehörige Begräbnißplatz, liegt zunächst der Kirche.

Das im Jahr 1815, von dem Staat neu erbaute Pfarrhaus, hat eine angenehme freie Lage unfern der Kirche.

Das Schul- und Rathhaus hat im Jahr 1843 die Gemeinde um 7000 fl. angekauft und neu eingerichtet; es enthält neben den Gelassen für den Gemeinderath 2 geräumige Lehrzimmer und 2 Zimmer für den Lehrgehilfen. Neben demselben steht das Wohnhaus des Schulmeisters. Ein Gemeindewaschhaus ist an das Schulgebäude angebaut. Gutes Trinkwasser liefern 3 laufende und 6 Schöpfbrunnen, die jedoch in trockenen Jahrgängen so sehr nachlassen, daß das Wasser theils an der 1/2 Stunde entfernten Eyach, theils an dem ebenfalls 1/2 Stunde entfernten Reitbrunnen bei Neusatz geholt werden muß. Im Ort besteht eine Wette und überdieß ist ein kleiner See vorhanden. Ein Brunnen am Fuß des Staatswaldes Sommerhalde zeichnet sich durch seine hohe Temperatur aus. Die Markung wird an der südlichen Grenze von der Eyach berührt, in welcher der Staat das Fischrecht hat; in die öfters sehr stark anlaufende und Schaden bringende Eyach mündet das südwestlich vom Ort entspringende Mannabächlein; überdieß fließt der Dobelbach eine längere Strecke auf der Markung und vereinigt sich nach 3/4 stündigem Lauf mit der Alb.

Die im Allgemeinen geordneten, körperlich kräftigen Einwohner,


    Berges, und so liegt vom Lerchenkopf betrachtet das Dorf. In Urkunden von 1294, 1296 erscheinen villula Dobel et ripa que dicitur Dobelbach. Mone, Zeitschr. 2, 374. 450.

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_141.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)