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Württemberg eine gleichlautende Gegenverschreibung (Steinhofer W. Chr. 2, 424). Dieß wechselseitige Versprechen verlor aber bald an Bedeutung, als im J. 1382 die Markgrafen selbst einen Antheil an Straubenhardt erkauften (s. oben). Immerhin lebte der Straubenhardt’sche Mannsstamm noch fort bis zum J. 1442, wo er mit Hans von Straubenhardt erlosch (Steinhofer 2, 844).

Im J. 1528 überließ Markgraf Ernst von Baden-Durlach die Burg Straubenhardt, 1/2 Schwann, 1/4 an Dennach und 1/4 an Dobel gegen das Dorf Dietlingen an den Erzherzog Ferdinand von Östreich als damaligen Besitzer des Herzogthums Württemberg (Sachs 4, 17).

Ganz verschieden von dem ältern Geschlechte der von Straubenhardt sind die im 16. und 17. Jahrh. blühenden Edlen Schöner von Straubenhardt, welche seit dem Ende des 15. Jahrh. in dieser Gegend verkommen (Veit Schöner zu Schwann 1488 im schwäbischen Bunde. Datt De pace publ. 314), und nachdem sie 1598, 1599 ihre verschiedenen Besitzungen, Rechte zu Schwann, Oberniebelsbach, Pfinz, Gräfenhausen, Ottenhausen, Arnbach, Conweiler, Dennach, Dobel, Neusatz, Rudmersbach an Württemberg veräußert, zuletzt das Schloß Rudmersbach, als dessen Besitzer Ludwig Schöner von Straubenhardt noch im Landbuch von 1623 erscheint, inne hatten. Kunigunde Schönerin von Straubenhardt, verehelicht 1) an Samson Scheer von Schwarzenberg auf Oberhausen, württ. Capitän zu Balingen, 2) an einen von Türk, lebte noch 1663 in hohem Alter und war wahrscheinlich die letzte ihres Hauses.


Dobel,
Gemeinde III. Kl. Dobel, Pfarrdorf, mit Dorf-Sägmühle, Eyachmühle und Wernerhaus. 1071 Einw., worunter 4 Kath. Ev. Pfarrei.


Von dem Langmartskopf, der sich 3309,5 württ. Fuß über die Meeresfläche erhebt, zieht sich zwischen dem Wassergebiet der Alb und der Eyach ein schmaler hoher Gebirgsrücken über den Schweizerkopf, Roßberg, Leimenkopf, Stierkopf nach dem Dobel, wo er sich allmälig namhaft verbreitert und eine noch 2520 w. F. über die Meeresfläche (Signal bei Dobel) sich erhebende Hochfläche bildet. Auf dieser freien, den Luftströmungen stets ausgesetzten Hochebene liegt der ansehnliche, weitläufig gebaute Ort, der theils auf der Anhöhe, theils in einer sanften, wohl ausgerundeten Mulde, dem Anfang des Tobelbachthälchens[1] sich lagert. Die nicht unfreundlichen


  1. Dobel, Tobel ist eine thalähnliche Vertiefung am Abhang eines
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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_140.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)