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Im kleinen Enzthal, etwa 1/2 Stunde südlich von Calmbach, stand auf einem Vorhügel eine Burg, das sogenannte kleine Schlößlein, von dem noch ein ringförmiger Graben und einige Mauerreste vorhanden sind.

Zu der Gemeinde gehören:

Die Äulens-Sägmühle 1/4 Stunde südlich vom Mutterort an der kleinen Enz gelegen; solche wurde im Jahr 1677 von Joh. Jakob Barth erbaut (s. Eifert, a. a. O. S. 42).

Die Böhmlens-Sägmühle, liegt 1/4 Stunde nördlich von Calmbach an der Enz.

Der Weiler Spiesfeld, hat eine freundliche Lage 1/8 Stunde südwestlich von dem Mutterort an der Landstraße nach Wildbad.

Die 1/4 Stunde unterhalb des Mutterorts im Enzthale gelegene Ziegelhütte.

Die Zimmer-Sägmühle, liegt unterhalb der Äulens-Sägmühle und wird von der kleinen Enz in Bewegung gesetzt.

Calmbach erscheint als Calenbach (sonstige Schreibweisen sind Callenbach 1376, Callbach) in freilich nicht gleichzeitiger Aufzeichnung um’s Jahr 830 unter den ältesten Widemsgütern des Klosters Hirschau, welches in verschiedenen Zeiten allhier weiteres erwarb; so um 1100 6 Huben und 6 Leibeigene (Cod. Hirs. 25 a. 32 a.) und im Jahr 1303 von dem Grafen Konrad von Vaihingen den zwischen der großen und kleinen Enz gelegenen Wald Heimenhard (Kausler 151).

An Württemberg gelangte der Ort wohl mit Neuenbürg, die hiesigen klösterlichen Besitzungen aber erst durch die Reformation. Er hatte das Beholzungsrecht in benachbarten Hirschauer Klosterwaldungen, namentlich in dem Kälbling (zwischen Calmbach und Igelsloch), wofür jedes Haus jährlich eine alte Henne und zwei Heller (Holzhenne und Schützengeld) entrichten mußte; dieses Recht gab die Gemeinde im J. 1835 im Vergleich mit dem Staat auf gegen Überlassung von 1100 Morgen im Kälbling.

Die hiesige Einwohnerzahl hat sich in 120 Jahren versechsfacht.

In kirchlicher Beziehung erscheint Calmbach im J. 1376 als Zugehörung der Caplanei Wildbad, welche wiederum ein Filial von Liebenzell war (vergl. Wildbad).

Nach der Reformation war Calmbach ein Filial des Diaconats in Wildbad; der Diacon mußte alle Sonn-, Fest-, Feier-, Bußtags- und Vorbereitungspredigten, an Sonn-, Fest- und Feiertagen auch eine Kinderlehre halten, der Schulmeister aber am Sonntag die Vesperlection, am Mittwoch die Betstunde, bis im Jahr 1829 ein

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_132.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)