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auch die Einwohner, die im Allgemeinen kräftige und sehr fleißige Leute sind, in besseren Vermögensumständen als in Bernbach.

Die Landwirthschaft wird im Allgemeinen wie in dem Mutterort betrieben.

In der Nähe des Orts wird der bunte Sandstein abgebaut, den man zu Gartenpfosten, Brunnentrögen, Mühl- und Schleifsteinen verarbeitet und in’s Badische, wohin überhaupt der Verkehr der Einwohner geht, absetzt.

Was das Geschichtliche betrifft, so geben wir hier einige Notizen über das früheste Vorkommen des Orts, wobei freilich meist dunkel bleibt, ob das jetzt württembergische oder das badische Moosbronn gemeint ist. Der Hof Moosbronn (grangia in Mosebronnen) wird schon den 21. Dec. 1177 unter den Gütern genannt, welche Papst Alexander III. dem Kloster Herrenalb bestätigte. Am 18. Jan. 1251 urkundete „in castro Mosenbrunnin“ der Markgraf Rudolf von Baden für eben dieses Kloster. Das gleiche Kloster entschädigte den 11. April 1270 der Graf Otto der ältere von Eberstein, als er auf dessen Hofgut zu Moosbronn eigenmächtig ein Jagdhaus baute und einen Fischweiher grub (Mone, Zeitschr. 1, 371).


Bieselsberg,
Gemeinde III. Kl., Dorf nebst Untermühle mit 377 Einw., Filial von Schömberg.


Das Dorf Bieselsberg liegt 3 Stunden südöstlich von der Oberamtsstadt und 5/4 Stunden nordöstlich von dem Mutterort, mit dem es durch eine Vicinalstraße verbunden ist, und überdieß führt noch eine Vicinalstraße nach Liebenzell.

Der beinahe 1/4 Stunde lange, etwas weitläufig gebaute Ort, dessen zum Theil sehr ansehnliche aus Stein und Holz erbaute Häuser häufig noch mit Schindeln gedeckt sind, hat auf der Hochebene zwischen dem Nagold- und dem Reichenbachthale eine freie, gesunde Lage und gewährt mit seinen ihn zunächst umgebenden frischen Wiesengründen eine freundliche Ansicht. Die in der Mitte des Orts gelegene, mit dem Begräbnißplatz umgebene Kirche, deren Unterhaltung dem Staat obliegt, hat einen sichtlich älteren, dreiseitig schließenden, mit Strebepfeilern und spitzbogigen, schön germanisch gefüllten Fenstern versehenen Chor und trägt auf dem First einen hölzernen Dachreiter. Im Innern derselben führt ein spitzer Triumphbogen in den mit einem Netzgewölbe gedeckten Chor, dessen beide Schlußsteine den heil. Petrus und Maria mit dem Jesuskinde enthalten.

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_122.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)