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Baufeld bewegen sich von 130–600 fl. Die im Allgemeinen gut angelegten Gärten liefern die gewöhnlichen Gemüse für den eigenen Bedarf. Der nicht unbeträchtliche Wiesenbau wird auf der zum Theil mit fruchtbaren Alluvionen überlagerten Thalebene getrieben und liefert durchschnittlich 46–50 Centner gutes Futter pr. Morgen. Die zwei-, zuweilen dreimähdigen Wiesen werden stark bewässert und die Preise eines Morgens betragen 300–800 fl.

Die Obstzucht, welche sich meist mit Mostsorten, wie Luiken, Fleiner, Blattbirnen, Knausbirnen, von Steinobst mit Zwetschgen und etwas Kirschen beschäftigt, ist verhältnißmäßig nicht unbedeutend; das Obst geräth gerne und wird im Ort selbst theils vermostet, theils verspeist. Einige Privatbaumschulen sind vorhanden, die im Verein mit denen der Nachbarorte den örtlichen Bedarf befriedigen.

Die ziemlich ausgedehnte Rindviehzucht befindet sich in gutem Zustande und beschäftigt sich vorherrschend mit der Allgaier und Landrace; seit dem Jahr 1853 ist durch die Bemühungen des landwirthschaftlichen Bezirksvereins auch die Montafoner Race eingeführt worden. Zur Nachzucht dienen 2 Farren, welche die Gemeinde anschafft und gegen jährlich 62 fl. und die Nutznießung von 6 Morgen Feld einem Bürger in Verpflegung gibt. Der Handel mit Vieh ist unbeträchtlich, dagegen wird von den Viehhaltern viel Milch in der Stadt abgesetzt. Die Stallfütterung ist eingeführt.

Schweine werden meist jung auswärts aufgekauft und in ziemlicher Menge gemästet, besonders in Jahrgängen, in welchen die Kartoffeln und Bucheln reichlich gerathen. Austrieb findet statt.

Ziegen werden wenig gehalten; auch ist die Zucht der Bienen von keinem Belang.

Die Fischerei in der Enz, welche Forellen, Aschen, Schuppfische und Aale liefert, gehört dem Staat und ist von demselben um ein jährliches Pachtgeld von 36 fl. verliehen.

Was den Betrieb von Gewerben betrifft, ist hauptsächlich zu nennen:

1) Die Sensen-, Sichel- und Strohmesser-Fabrik (Firma Haueisen u. Sohn), welche etwa 200 Personen beschäftigt und ihre sehr gesuchten Fabrikate in das In- und Ausland absetzt (s. hierüber den allgemeinen Theil).

2) Der Bergbau auf Eisenerz, welcher etwa 16 Personen beschäftigt, ist oben im allg. Theil näher beschrieben.

3) Die sehr beträchtliche Langholzflößerei, welche viele Hände beschäftigt und für die Einwohner eine besondere Erwerbsquelle bildet.

Überdies befinden sich in der Stadt 7 Handlungen, worunter

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_107.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)