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und Loffenau, das Landcapitel Durlach mit Gräfenhausen, Rudmersbach und Schwann. Unter dem Archidiaconat St. Guido stund das Landcapitel Pforzheim mit Langenbrand und Neuenbürg. Dem Archidiaconat der hl. Dreifaltigkeit war zugetheilt das Landcapitel Weil der Stadt mit Wildbad.

Außer dem Kloster Herrenalb, dessen hieher gehörige Gebietstheile die westliche Ausbeugung des Bezirkes bildeten, hatte auch das Kloster Hirschau seine Besitzungen namentlich an Wäldern südlich und östlich von Calmbach.

Die Reformation wurde, wie im Lande überhaupt, 1534–35 eingeführt (vergl. Herrenalb). Einigen, vorübergehenden Eingang hatte sie in den Ämtern Neuenbürg und Wildbad bereits gegen 1523 gefunden, als solche im Besitz Franz von Sickingens waren (VII, 3). Die Synodalordnung vom 1. August 1547 vereinte die Ämter Neuenbürg, Wildbad und Herrenberg in ein Decanat, später bildeten die Ämter Neuenbürg und Wildbad das Decanat Wildbad (nur 1702–1707 war in Neuenbürg ein Decan). Zu diesem Decanat gehörten vor dem 3. Nov. 1810 außer den erwähnten zwei Städten die Pfarreien Birkenfeld, Calmbach (durch den Diaconus in Wildbad versehen), Dobel, Feldrennach, Gräfenhausen, Herrenalb, Langenbrand, Loffenau, Neuenbürg, Ottenhausen und Wildbad. Hiezu kamen unter obigem Tag Liebenzell, Schömberg und die Filialien Beinberg, Maisenbach, Unter-Lengenhardt und Unter-Niebelsbach vom Decanat Calw, welch letzterem jedoch im Jahr 1842 die Filialien Beinberg, Maisenbach und Unter-Lengenhardt wieder zugeordnet wurden. Enzklösterle gehört zum Decanat Nagold.

Der Decanatssitz wurde 1836 von Wildbad nach Neuenbürg verlegt.

Das Decanat selbst stund bis 1823 unter dem Generalat Maulbronn, in Folge der allgemeinen neuen Eintheilung seitdem unter dem Generalat Tübingen.

Das Patronats- und Nominationsrecht zu sämmtlichen Pfarreien der Diöcöse hängt von königlicher Collatur ab.


3. Besondere Schicksale.

Die größeren Bewegungen, welche Württemberg überhaupt durchzuckten, machten sich meist auch in diesem Oberamtsbezirke fühlbar.

Im J. 1519 beim Kriege des schwäbischen Bundes gegen den Herzog Ulrich kam Franz von Sickingen mit den Seinigen nach Neuenbürg und besetzte das Schloß. Daher erklärte die Stadt auch

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 092. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_092.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)