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von 3–10 Scheffel, an Hafer 21/2–7 Scheffel, an Roggen 2–5 Scheffel, an Gerste 3–5 Scheffel und an Weizen 21/2–3 Scheffel. Nach den einzelnen Ortsmarkungen liefern die Äcker von Gräfenhausen den höchsten und die von Langenbrand den geringsten Rohertrag. Ein Morgen Wiese liefert im Durchschnitt 25–80 Centner Futter. Auf einem Morgen Weinberg werden durchschnittlich 4–8 Eimer erzeugt; im Jahr 1828 ertrug in Gräfenhausen der Morgen 12–16 Eimer.

Der nach den Schätzungen für das Steuerprovisorium angenommene Reinertrag und der hiernach berechnete Kapitalwerth der Bodenfläche des Bezirks, ist schon bei der Berechnung des Vermögens S. 49 angegeben.

Werden hiennach sämmtliche Kulturarten mit Ausschluß der Waldungen zusammengerechnet, so beträgt der Reinertrag eines Morgens ohne Zehenten im Durchschnitt 4 fl. 11 kr.; der Kapitalwerth eines Morgens des angebauten Landes stellt sich mit Einschluß der Zehenten auf 4 fl. 19 kr.

Der Reinertrag aus der gesammten nutzbaren Bodenfläche aber beträgt durchschnittlich 2 fl. 36 kr. pr. Morgen.

2. Einzelne Kulturen.

a) Ackerbau. Derselbe hat nach dem Ergebniß der Landesvermessung eine Fläche von 15.1835/8 Morgen 12,6 Ruthen zum Gegenstand, von welchen dem Staat 59 Morgen 47,0 Ruthen, den Stiftungen 2986/8 Morgen 12,6 Ruthen und den Gemeinden 14.8256/8 Morgen 1,0 Ruthen gehören.

Die willkürliche und Wechselwirthschaft (Feldgraswirthschaft) ist das vorherrschende Wirthschaftssystem, nur in den Orten Arnbach, Birkenfeld, Gräfenhausen, Ober- und Unter-Niebelsbach ist die Dreifelderwirthschaft mit 2/3 und ganz eingeblümter Brache üblich, ist aber auch hier im Übergang zur freien Wirthschaft begriffen. An Halmfrüchten baut man vorzugsweise Roggen, Hafer und Dinkel, in geringer Ausdehnung Gerste und wenig Waizen. Mit Ausnahme der im Norden des Bezirks gelegnen Orte und Loffenau haben die übrigen entweder gar keinen oder doch nur einen mäßigen Dinkelbau. Von anderen Feldproducten werden sehr viel Kartoffeln, etwas Futterkräuter, Kraut, Blätterkohl, Kohlraben, Rüben, seltener und nur in milderen Gegenden Angersen, zuweilen Erbsen, Linsen etc. gezogen. Von Handelsgewächsen pflegt man Hanf, Flachs und in den fruchtbaren und mildern Theilen des Bezirks etwas Reps, Mohn und

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 056. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_056.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)