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Nach den letzten Volkszählungen vom 3. Dez. 1858 und 1859 ergaben sich für die einzelnen Gemeinden des Bezirks folgende Verhältnisse:

Die meisten Geburten hatten jährlich Beinberg, auf 1000 Einwohner 102,4, Unterniebelsbach 62,8, Bieselsberg 62,0, Enzklösterle 57,5, Feldrennach 56,6.

Die wenigsten Geburten zählten Oberniebelsbach, auf 1000 Einwohner 25,6, Maisenbach 32,2, Langenbrand 33,6, Dobel 35,5 und Neuenbürg 37,0.

Die Ziffer der unehlichen Geburten war am größten in Beinberg, unter 1000 Einwohnern 23,6, Schwarzenberg 19,3, Engelsbrand 17,3, Bieselsberg 15,5, Enzklösterle 14.4.

Die wenigsten unehlichen Geburten hatten Oberniebelsbach, unter 1000 Einwohnern 0, desgleichen Höfen und Dennach; Arnbach 2,2, Neuenbürg 4,4.

Die größte Sterblichkeit herrschte zu Beinberg, wo unter 1000 Einwohnern 66,9, Unterniebelsbach 62,8, Bieselsberg 54,3, Ottenhausen 46,3 und Rothensohl 45,2 starben.

Am wenigsten Sterbefälle kamen vor in Salmbach, unter 1000 Einwohnern 16,0, Höfen 18,4, Waldrennach 21,2, Dobel 22,5 und Igelsloch 24,4.

Die meisten alten Leute, die das 80. Lebensjahr zurückgelegt hatten, fanden sich bei der Zählung vom Jahr 1858 zu Engelsbrand 4,6 unter 1000 Einwohnern, Neuenbürg 3,8, Bernbach 3,1, Ottenhausen 2,4, Wildbad 1,7; am geringsten war die Zahl derselben in Beinberg 0, Bieselsberg 0, Conweiler 0, Dennach 0, Enzklösterle und Feldrennach ebenfalls = 0.


2. Stamm und Eigenschaften der Einwohner.

Von den Einwohnern, welche im Allgemeinen dem schwäbischen Volksstamm angehören, zeigen die auf der linken Seite der Enz eine Verwandtschaft mit den angränzenden Pfälzern, indem sie nicht nur beweglicher, gewandter als die eigentlichen Schwaben sich benehmen, sondern auch ihre Mundart und Betonung sich auffallend dem pfälzer Dialekt nähert. Als charakteristisches Merkmal hievon mag die Assimilation des d und t nach vorausgehendem n gelten, z. B. Kinn statt Kind, Rinne statt Rinde, Mag statt Magd u. s. w.; auch das d nach l, m und n ist nicht mehr hörbar, z. B. Wäller statt Wälder, Hemmer statt Hemder, Hann statt Hand etc., das ch vor dem s wird durchaus verschlungen, z. B. waasen statt wachsen, Flaas statt Flachs etc. Der Pathe, der ein Kind aus der Taufe hebt, wird

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 042. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_042.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)