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Ein fremder Schäfer pachtet die Weide um 25 fl. jährlich und die Pferchnutzung trägt der Gemeinde etwa 60 fl. ein.

Die Schweinezucht ist ganz unbedeutend, indem die meisten Ferkel eingeführt und größtentheils für den eigenen Bedarf gemästet werden.

Wenden gehörte zur Herrschaft Vogtsberg, deren Besitzer ein Zweig der Herren von Altensteig waren. Mit dieser Herrschaft kam es 1323 und 1345 an Württemberg und gehörte lange Zeit zum Unteramt Neuweiler, Amts Calw.


Wildberg,
Gemeinde II. Kl., Stadt, mit Reuthin, Hof, mit 1694 Einw., worunter 12 Kath. – Evang. Pfarrei; die Kath. sind nach Rohrdorf eingepfarrt.


Die Stadt Wildberg ist der Sitz eines Forstamts, eines Cameralamts, eines Amtsnotars, eines Postamts ohne Stall und eines Verwaltungsactuars; auch befindet sich daselbst ein practicirender Arzt und eine altberechtigte Apotheke. Der Ort liegt unter dem 26° 21′ 42,62″ östlicher Länge und 48° 37′ 26,70″ nördlicher Breite (Stadtkirchenthurm), 2 Stunden nördlich von der Oberamtsstadt; die Erhebung über das Mittelmeer beträgt an der Erdfläche der Cameralverwaltung in Reuthin 1296 Württ. Fuß = 1143 Par. Fuß und bei dem Signal am Schafhaus, im höchsten Theil des Orts, 1596 Württ. Fuß. = 1407,6 Par. Fuß.

Wappen der Stadt Wildberg.
Wappen der Stadt Wildberg.

Das Wappen der Stadt ist ein quer getheilter Schild, der im oberen silbernen Feld ein schwarzes Hirschhorn und im unteren rothen Feld ein silbernes W enthält. Hirschhorn und W sind übrigens spätere Zuthaten zu dem ursprünglichen Wappen, welches ganz dem der alten Besitzer der Stadt, der Grafen von Hohenberg, entsprach. Stadtsiegel sind seit 1297 (Kloster Reuthiner Urk. vom 31. Mai d. J.) bekannt.

Auf einem schmalen, steilen, theilweise felsigen Bergrücken, der sich gegen das Nagoldthal vordrängt und den Fluß zwingt, einen großen haftenförmigen Bogen um den Bergrücken zu beschreiben, hat die Stadt eine sehr romantische Lage und bietet von mehreren Seiten, besonders aber von dem sogen. Eckberg gesehen, wirklich malerische Ansichten.

Vermöge dieser Lage war die Stadt auf drei Seiten von Natur fest und auf der westlichen, allein zugänglichen Seite, wurde sie mittelst eines quer durch den Bergrücken geführten, tiefen Grabens unzugänglich gemacht. Die Stadt zerfällt in 3 Partien, in die eigentliche,

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_252.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)