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ist auch eine Armenstiftung begriffen, die alljährlich minderbemittelten Personen Brod und Geld reicht.

Auf dem 1/4 Stunde nordwestlich von dem Ort gelegenen Wächterberg, von dem man eine sehr ausgedehnte und schöne Aussicht genießt, soll nach der Sage eine Hochwacht bestanden haben.

Hinter der Burghalde soll auf dem sog. Kalkofen eine Burg gestanden sein; in der Nähe dieser Stelle kommt der Flurname „Weiler“ vor.

Westlich von Ober-Sulz stand eine Kapelle zu St. Antonius und heute noch werden die Güter daselbst zu St. Antoni genannt.

Mit Wildberg gelangte der verbundene Ort Ober- und Unter-Sulz (letzteres früher Nieder-Sulz genannt) 1440 an Württemberg.

Die Kirche zu Sulz, zu welcher auch die Kirche zu Wildberg gehörte („da diu Kilch ze Wilperg in gehört“)[1], verkaufte 1377 Graf Rudolf von Hohenberg (Konrads sel. Sohn), als sein Vetter Graf Konrad von Hohenberg, allhier Kirchherr war, an das Kloster Reuthin, welches 1285 dem Grafen Burkhard von Hohenberg einen Hof abgekauft hatte und später wiederholte Erwerbungen machte. Heut zu Tage ist die Pfarrei königlicher Collatur.

Hieher wird gedeutet, freilich nicht so sicher, die villa Sulzo, wo das Kloster Alpirsbach durch einen seiner Stifter, Adelbert von Zollern, im J. 1099 unter andern Orten bewidmet wurde (Wirt. Urk.-Buch 1, 316. 2, 446).


Überberg,
Gemeinde III. Kl. mit 359 Einw., bestehend aus a. Hesselbronn, Weiler, b. Lengenloch, Weiler, c. Zumweiler, Weiler, – Dorf, Filial von Altensteig, Dorf.


Auf der Hochfläche zwischen dem Nagold- und dem Kollbach-Thal liegt 3 Stunden nordwestlich von der Oberamtsstadt und 1/2 zum Theil nur 1/4 Stunde westlich von dem Mutterort, das aus 3 Weilern bestehende Dorf. Von den 3 Weilern, welche sämmtlich durch Vicinalstraßen mit einander und überdieß mit Altensteig und Simmersfeld verbunden sind, liegen Hesselbronn und Zumweiler ganz nahe bei einander, während Lengenloch von denselben 1/8 Stunde westlich gelegen ist. Zumweiler zerfällt in Ober-, Mittel- und Sachsenweiler.


  1. Pfaf Lup kilchherre ze sulz 1311 und pfaf Luppe kirchherre zu wilperg 1318 (Schmid Gr. v. Hohenberg Urk. 177. 217), ist wohl ein und derselbe.
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 234. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_234.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)