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Die Schweinezucht ist unbedeutend, indem die meisten Ferkel (halbenglische und Landrace) von Außen bezogen und theils für den eigenen Bedarf, theils zum Verkauf gemästet werden.

Auf der Markung lassen die Ortsbürger etwa 250 Stück Halbbastarde und deutsche Schafe laufen und entrichten hiefür von dem Schaf 48 kr., von dem Lamm 24 kr. Weidegeld, was der Gemeindekasse 180 fl. und die Pferchnutzung 2–300 fl. jährlich einträgt.

Die Bienenzucht beschränkt sich auf etwa 30 Stöcke.

Durch Vicinalstraßen nach Effringen, Wöllhausen, Warth und Mindersbach ist dem Ort sein Verkehr mit der Umgegend gesichert.

Die Gemeinde besitzt 90 Morgen Waldungen deren Ertrag zur Heizung der Schule und des Rathhauses verwendet wird.

Die jährlichen Zinse der vorhandenen Schulstiftungen werden zur Anschaffung von Schulbüchern für arme Kinder verwendet.

Auf der Flur Mauern soll nach der Sage ein Schloß gestanden sein; auch auf dem Ottenbühl will man in der Nähe des alten Bulacher Wegs schon auf Gebäudeschutt gekommen sein.

Auf dem südwestlich vom Ort gelegenen Burgrain soll eine Burg oder irgend ein Gebäude gestanden sein und an der östlichen Seite des Orts wurde eine römische Münze gefunden.

Etwa 1/2 Stunde östlich vom Ort kommen die Benennungen Ober- und Unter-Neuhausen vor, was auf abgegangene Wohnorte hindeutet.

Rothfelden kam 1603 mit Altensteig von Baden an Württemberg.

Schon früher, 1543, hatte Herzog Ulrich das Pfarrlehen des Klosters Stein am Rhein von der Stadt Zürich gekauft.

Von hiesigem Ortsadel kommen vor: Reinhart et Wezele de Ratfelden, den 4. Juli 1288, Zeugen Graf Burkhards von Hohenberg für das Kloster Reuthin.

Im J. 1005 erscheint Rahtfelda unter denselben Verhältnissen wie Effringen (s. d.) Um 1100 erhielt das Kl. Reichenbach ein Gut in Ratfelde (Wirt. Urk.-Buch 2, 416).

Die Pfarrei ist königlicher Collatur. Ein Burcardus rector ecclesie in Rathuelde erscheint in einer Kloster Hirschauer Urkunde von 1281.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_216.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)