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Der alte Kirchweg, auf dem die Einwohner von Iselshausen früher zur Kirche nach Nagold giengen, zieht auf der linken Seite der Nagold.

I. gehörte zur Herrschaft Nagold, mit der es 1363 durch Kauf an Württemberg kam.

Vom hiesigen Ortsadel machen sich um 1080 bemerklich Adelbert, Wimar und Liutpert von „Ysolteshusen“ welche das Kloster Hirschau mit hiesigem Gut beschenkten (Wirt. Urk.-Buch 2, 396. Cod. Hirsaug. 37a), 1265 Crapfto de Isoldeshusen miles (Mone Zeitschrift 1, 358), 1335 Werner, welcher einen Hof zu Ober-Öschelbronn verkaufte (Reg. Boic. 7, 100).

In den allerfrühesten Zeiten scheinen die Edelknechte Lehensmannen der Grafen von Calw gewesen zu sein; wenigstens trugen sie ein Lehen von den Grafen von Vaihingen, einem Calwer Nebenzweig. Dieses Lehen war Wettersbach (bei Ettlingen im Großherzogth. Baden), welches Andreas von I. von den Grafen Eberhard und Ulrich von Württemberg als Rechtsnachfolgern der Vaihinger Grafen um 1350 verliehen erhielt (Sattler Grafen 4 Beil. S. 269). Angesessen bei seinem Lehen erscheint dieser Andreas in den Jahren 1358 und 1364 als Schultheiß von Ettlingen (Mone, Zeitschrift 8, 213. 339). Für die Nagolder Gegend ist das Geschlecht damals bereits verschwunden.

Begütert waren in I. das Stift Herrenberg, die Klöster Reuthin und Stein am Rhein; von letzteren erkaufte 1543 Herzog Ulrich von Württemberg Güter und Zehnten.

Die Pfarrcollatur ist landesherrlich.


Mindersbach,
Gemeinde III. Kl. mit 310 Einw., worunter 4 Kath. – Dorf, Filial von Rohrdorf; die Kath. sind der kath. Kaplanei Rohrdorf zugewiesen.


An der Vicinalstraße von Nagold nach Wenden und Warth hat der kleine freundliche Ort eine Stunde nordwestlich von der Oberamtsstadt auf dem Bergrücken zwischen dem Nagold-Thale und dem Minderbach-Thälchen eine freie und hohe Lage. Die im ländlichen Styl erbauten, theilweise ansehnlichen Wohnungen sind größtentheils mit steinernen Unterstöcken versehen und durchgängig mit Ziegelplatten gedeckt.

Im südlichen Ortstheile steht die Kirche, welche im Jahr 1777 an der Stelle einer früheren Kapelle im einfachen Rundbogenstyl neu erbaut wurde; sie schließt mit einem halben Achteck und auf

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_194.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)