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gewärtig seyn und daran thun, wie andere Bürger der Stadt (Steinhofer Wirt. Chronik 2, 619).

Hiesige Leibeigene besaß das Kl. Hirschau schon um 1150 (Cod. Hirsaug. 56b); Güter erhielt das Kl. Heiligkreuzthal im J. 1275 und das Kloster Kniebis 1294.

Der Kirche geschieht schon um 1150 Erwähnung (Cod. Hirsaug. 56b). Am 16. Oct. 1270 kommt vor Burcardus de Heewen rector ecclesiae (Stuttg. St. A.). Patron war der heil. Lorenz. Der Pfarrsatz steht der Krone zu.

Zu der Gemeinde gehört:

Alt-Nuifra, ein freundlicher aus ansehnlichen Bauernwohnungen bestehender Weiler, der 1/2 Stunde südwestlich von dem Mutterort am Anfang des Stauchbach-Thälchens liegt.

Das Schulhaus mit Thürmchen und Uhr auf dem First, haben im Jahr 1835 die Hofbauern aus eigenen Mitteln neu erbaut; es enthält ein Lehrzimmer und die Wohnung des Schulmeisters. Im Jahr 1838 ist die Schule in Neu-Nuifra, O.A. Freudenstadt, mit der hiesigen verbunden, und die vereinigte Schule dem Stadtpfarramt Haiterbach und dem Dekanatamt Nagold zugetheilt worden. Die Verstorbenen werden nach Haiterbach beerdigt.

Im Ort entspringt der Stauchbach, dessen Quelle die Einwohner mit Trinkwasser versieht.

Die Einwohner bestehen aus acht wohlhabenden Bauernfamilien deren Wohlstand vorzugsweise auf ergiebigen Waldungen ruht, indem jeder Bauer 70 Morgen Wald besitzt; man nennt sie Drittelsbauern, weil sie früher neben dem Zehnten den 3ten Theil von dem Ertrag ihrer Felder und Wälder an dem Staat abzugeben hatten, eine Last, die im Jahr 1836 mit 10.069 fl. abgelöst wurde.

Die natürlichen und landwirthschaftlichen Verhältnisse gleichen denen im Mutterort.

Auf den südlich vom Ort gelegenen Käppelesäckern soll eine Kapelle gestanden sein.

Etwa 1/4 Stunde westlich vom Ort befinden sich im Walde zunächst der Oberamtsgrenze mehrere altgermanische Grabhügel, von denen früher einer eröffnet wurde, der Ringe von Bronce, namentlich einen Leibring, Glasperlen etc. enthielt.

Um 1080 wird N. zuerst genannt, als Graf Alwig von Sulz und sein Bruder Hermann das Kloster Hirschau allhie beschenkten (in Nieuerun quod ibi haberunt id est partem ecclesie et tres hubas. Wirt. Urk.Buch. 2, 396).

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 190. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_190.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)