Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

An der östlichen Markungsgrenze zieht unter dem Namen Hochsträß eine Römerstraße hin. Etwa 1/8 Stunde östlich vom Ort soll auf dem sog. Öhland ein Wohnplatz „Ober-Emmingen“ gestanden seyn; man findet daselbst unter der Oberfläche noch Mauerreste, Ziegel, Mörtel etc.

Auf der 1/4 Stunde nordwestlich vom Ort gelegenen Flur „Haslach“ will die Volkssage einen abgegangenen Ort wissen; auch hier sind schon Mauerreste, Bausteine etc. ausgegraben worden.

Ursprünglich dem Grafen von Hohenberg gehörig kam das Dorf mit Nachbarorten 1364 an Kurpfalz, 1440 an Württemberg.

Die Güter und der Zehnten des Kl. Stein am Rhein brachte Herzog Ulrich 1543 von der Stadt Zürich käuflich an sich.

Nach der Reformation wurde Emmingen als Filial dem Diakonat Nagold zugetheilt, später der Pfarrei Pfrondorf. In neuester Zeit ist daselbst eine ständige Pfarrverweserei errichtet worden.


Enzthal,
Gemeinde III. Kl. mit 530 Einw., worunter 1 Kath., bestehend aus: a. Gompelscheuer, b. Hetschelhof, c. Kaltenbach, d. Lappach, e. Mittel-Enzthal, f. Petersmühle, g. Poppel-Seehaus, h. Poppelthal, i. Rohrbach, k. Süßbächle, l. Zwickgabel. – Die evang. Einw. gehören zu der ständigen Pfarrverweserei Enzklösterle; die Kath. sind nach Heiligenbronn O.A. Horb eingepfarrt.


Die Parcellen, aus denen die Gemeinde besteht, liegen weitläufig in einer Ausdehnung von 11/2 Stunden im nordwestlichsten Theil des Bezirks in dem Enzthale und theilweise in den Seitenthälern desselben. Die Entfernung von der südöstlich gelegenen Oberamtsstadt beträgt 61/4–7 Stunden.

Enzthal gehörte früher zur Gemeinde Simmersfeld und ist erst im Jahr 1839 zur selbstständigen Gemeinde erhoben worden; im Jahr 1849 wurde es auch in kirchlicher Beziehung von Simmersfeld getrennt und der neu errichteten ständigen Pfarrverweserei Enzklösterle zugewiesen.

Das Schulhaus wurde erst im Jahr 1834 in Gompelscheuer erbaut; es enthält ein Lehrzimmer und die Wohnung des Schulmeisters.

Der Schultheiß hat seinen Sitz in Lappach.

Im Allgemeinen haben die einzelnen Parcellen eine abgeschiedene Lage in den engen, mit Wiesen kultivirten Thalebenen der Enz, des Kaltenbachs und des Süßenbächles. Die Thaler selbst sind tief eingeschnitten und die hohen steil aufsteigenden Thalwände durchaus mit Nadelwald bestockt. Frisches Trinkwasser ist allenthalben hinreichend vorhanden,

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 167. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_167.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)