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23. Nov. 1484 damit belehnte (Sattler, Grafen 3 Nr. 105) und dessen Nachkommen es 1524 an Württemberg für 40 fl. verkauften.

Hiesige Rechtsalterthümer betreffend, so war N. unter den Orten, welche ihr Urtheil und ihr Recht zu Tübingen holten (Schmid Pfalzgr. v. Tüb. 2, 246). Es galt beim Erbe hier und in einigen Amtsorten das s.g. Verfangenschaftsrecht (Wächter, Würt. Privatrecht 1, 202).

Die Kirche in der Stadt gehörte, wie oben bemerkt, dem Kl. Stein a. Rh., welchem sie 1386 durch den Bischof Nicolaus von Constanz incorporirt wurde. Durch die Reformation kam sie mit dem Kloster an den Kanton Zürich, welcher am 25. Juni 1543 an den Herzog Ulrich die Pfarrlehen des Klosters zu N. und Rothfelden mit Zehnten zu N., Emmingen, Iselshausen, Mindersbach und Unter-Schwandorf verkaufte. Und so ist auch h. z. T. die Collatur zum Decanat und Diaconat landesherrlich.

Außer genanntem Kloster hatten das zu Reuthin seit 1278, und das zu Kirchberg seit 1329 allhier Besitzungen.

Auf hiesiger Markung war eine Zubehörde des Ritterguts Vollmaringen, welches Maximilian Wunibald, Graf von Waldburg mit der Hand Johanna’s Freifrau von Hornstein zu Weiterdingen gegen Ende des vorigen Jahrh. erheirathete und Fürst Constantin von Waldburg-Zeil 1860 veräußerte.

Zu der Gemeinde gehört:

Röthenbach, Badhaus, auch Röthenbacher oder Nagolder Bad genannt, 1/2 St. nordöstlich von dem Mutterort gelegen. Am Anfange des Röthenbach-Thälchens hat das Bad in einem anmuthigen, mit dichten Nadelwaldungen umsäumten Wiesengrunde eine stille, abgeschiedene, gegen rauhe Winde geschützte Lage, und eine von den balsamischen Ausdünstungen der nahen Wälder gewürzte, gesunde Luft. Der Ort besteht aus einem Wohnhaus, das zugleich Wirthschaftsgebäude ist, aus dem Badhaus und einem weiteren, kleinen Gebäude, unter welchem sich der Keller befindet; Obstgärten und einfache Gartenanlagen, die sich an die Waldungen anlehnen, umgeben diese ländliche Gebäudegruppe. Nach einer an dem Wohnhause angebrachten Inschrift wurde dasselbe im Jahr 1726 neu erbaut und mit einigen Badkabinetten versehen; erst Anfangs der dreißiger Jahre ist alsdann das Badhaus über der Quelle erbaut und mit 12 Badkabinetten versehen worden. Das zum Baden nöthige Wasser entspringt aus dem Hauptmuschelkalk und muß gepumpt werden; es gehört zu den süßen Wassern und enthält im Allgemeinen Kalk- und Bittererde-Salze, übrigens ist die Quantität der letzteren etwas

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_116.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)