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Der Rest von 5,84 Morgen wird eingenommen:

durch das Areal der Gebäude und Hofstätten mit       0,39
durch Weiden und Öden 2,87
Steinbrüche, Thon u. andere Gruben 0,02
Gewässer 0,33
Straßen und Wege 2,23
5,84

Vertheilung des Eigenthums. Von den vorhandenen 90.4052/8 Morgen besaßen im Jahr 1851 der Staat 12.4104/8 Morgen, die Gemeinden 24.2475/8 Morgen, die Stiftungen 59 Morgen, die Grundherrschaften 17753/8 Morgen.

Das Grundeigenthum war in gedachtem Jahr in 77.364 Parzellen vertheilt, wovon eine im Durchschnitt zu 1,17 Morgen sich berechnet.

Anbau. Obgleich die klimatischen Verhältnisse des Bezirks in Folge der ziemlich beträchtlichen Erhebung über die Meeresfläche und der im Westen gelegenen sehr ausgedehnten Nadelwaldungen nicht sehr günstig, zuweilen sogar ungünstig sind und der Boden im Durchschnitt nur ein mittelmäßiger genannt werden darf, so ist doch der landwirthschaftliche Betrieb, namentlich in den Muschelkalkgegenden auf einer ziemlich hohen Stufe und liefert zum Theil einen Ertrag, der den besseren Gegenden des Landes nur wenig nachsteht. Das für den Ackerbau benützte Terrain der Muschelkalkformation bildet theils hügelige Hochebenen, theils mäßig ansteigende Thalgehänge, während die Thalebenen für den Wiesenbau benützt werden. Ein ganz anderes Bild bietet die waldreiche Gegend des bunten Sandsteins, wo der Ackerbau beinahe ausschließlich auf den flachen Hochebenen und der Wiesenbau außer den Thalebenen auch in sanften Mulden des Plateau’s getrieben wird. In dieser Partie hat sich die Landwirthschaft nur Lücken in die weit gedehnten Waldungen gebrochen und der Ertrag ist hier ein weit geringerer als auf dem Muschelkalk. Die meisten Orte dieser Waldgegend bilden gleichsam eine Reihe zusammenhängender Bauernhöfe, in welche der kleinere Besitz der Taglöhner eingeschoben ist. Das gewöhnliche Besitzthum eines sogenannten Waldbauern umfaßt 30–60 Morgen und erreicht mit den dazu gehörigen Waldungen nicht selten 100 bis 120 Morgen. Im Allgemeinen ist das Grundeigenthum in den Waldorten weit nicht so klein getheilt, wie den übrigen Orten des Bezirks oder gar wie in dem Unterlande.

Größere Güter, deren rationeller Betrieb einen nützlichen Einfluß

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Nagold. Karl Aue, Stuttgart 1862, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Nagold_057.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)