Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Der Ort ist hinreichend mit Wasser versehen und zunächst desselben bestand früher ein jetzt in Wiesengrund umgewandelter Weiher. Der Boden ist ziemlich fruchtbar und besteht theils aus Lehm, theils aus den Zersetzungen des Muschelkalkdolomits und der Lettenkohlengruppe. Eine Sandgrube ist vorhanden. Die Einwohner sind meist Taglöhner.

Wiesenstetten wird (als Wisunstat) erstmals 774 genannt, als das Kloster Lorsch hiesige Besitzungen erhielt. Im Jahr 1314 kommt vor Heinrich Lutold von Wiesenstetten (Schmid Mon. Hohenb. 195). Widdum und Zehnten verpfändeten die von Geroldseck mit andern Gütern und Rechten an Berchtold Schilling, genannt Gerstlin. Nach dessen 1433 erfolgtem Tode wurde seine Gläubigerin Adelheid Pfeffingerin, Klosterfrau zu Oberndorf, von dem Hofgerichte zu Oberndorf darin immittirt; sie cedirte ihre Rechte an Sophia von Melchingen, auch Klosterfrau zu Oberndorf, und diese 1438 an die Herrschaft Württemberg oder deren Diener Wolf von Bubenhofen (Steinhofer 3, 804).

Vom Anfang des 16. Jahrhunderts hatte der Ort dieselben Wechsel der Besitzer, wie Mühringen (s. d.). Gleich diesem steuerte er zur Ritterschaft Kantons Neckar-Schwarzwald. Dasselbe war mit Dommelsberg der Fall.

Im Jahr 1790 wurde allhier eine eigene (katholische) Pfarrei errichtet und größtentheils von der Gemeinde fundirt. Im Jahr 1813 wurde derselben der vormals Kloster kirchbergische Hof Weiherhaus, bisher Filial des hohenzollern’schen Dorfes Heiligenzimmern zugetheilt.

Ursprünglich war Wiesenstetten Filial der hohenzollern-sigmaringischen Pfarrei Empfingen gewesen.




Schätzenswerthen Mittheilungen des Herrn Decans Holl in Denkingen, welche uns erst nach Vollendung des Druckes zukamen, entheben wir unter Bezeugung unsers Dankes folgende Nachträge und Berichtigungen, unter Einfügung einzelner eigener Zuthaten. 1

Zu S. 87. Im Jahr 1483 wurde Horb für 40.000 fl. rhein. von Österreich an Zollern verpfändet, 1525 aber wieder durch die Unterthanen gelöst. Von 1606 an (Kreuter, Gesch. der vorderöster. Staaten 2, 263) besaß Markgraf Karl von Burgau, Sohn Erzherzogs

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 273. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_273.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)