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Im Jahr 1452 war Konrad von Weitingen Hauptmann der Gesellschaft des St. Georgenschilds. Noch 1480 kommen vor Volz und Friedrich (näheres bei Schmid Grafen von Hohenb. 469). Im Anfang des 17. Jahrhunderts erlosch das Geschlecht. Häufig zeigen sich diese Ritter im Gefolge der Grafen von Hohenberg, besonders des Grafen Albert II., welcher 1298 bei Oberndorf im Kampfe für K. Albrecht gegen den Anhang des Gegenkönigs Adolph fiel, nicht ohne Schuld der von Weitingen, welchen wenigstens vorgeworfen wird, ihn schmählich im Stiche gelassen zu haben. Sie erfreuten sich stattlichen Besitzes (Schmid Grafen v. Hohenb. 469): außer dem nahen Urnburg hatten sie z. B. kürzer oder länger die Pfandschaft Wehrstein, die Vogtei in Göttelfingen, ferner Mühlheim a. d. Donau, Nendingen (letzteres als Lehen vom Kl. Reichenau), Obereschach (Mone Zeitschr. 8, 471), einen Theil von Liebelsberg, Güter bei Dertingen, OA. Maulbronn (Stillfried Mon. Zoll. Nr. 212), um 1400 kurze Zeit Frundek, Ahldorf, Felldorf, Börstingen, Sulzau und wohl auch Weitenburg (s. bei diesen Orten). Zeitweilig waren sie Schirmvögte vom Kl. Beuron. Ihr Familienbegräbniß war in Kl. Kirchberg. (Über die späteren Herren von Weitingen s. S. 238).

Patron zur Pfarrei ist der Fürst von Fürstenberg als Rechtsnachfolger des Frauenklosters zu Wittichen. Im J. 1347 hatte Volz von Neuneck den Kirchensatz von dem Grafen Albrecht von Hohenberg erkauft und darauf solcher seiner Tochter mit ins Kloster Wittichen gegeben.

Die Veste Urnburg wird unter den, 1381 von Hohenberg an Österreich gekommenen Besitzungen ausdrücklich genannt. Die Inhaber der Burg wechselten öfters (Schmid Mon. Hohenb. S. 903). Den 15. April 1429 gab Herzog Friedrich Konraden von Wehing seinem Rathe die damals an Heinrich von Mannsperg verpfändete Veste zu eigen (Lichnowsky 5 Regg. Nr. 2740, vgl. auch Schmid Monum. Hohenb. 903). Später kam sie an Schwarzfritz von Sachsenheim, von diesem an Hans Truchseß von Höfingen. Als im Jahr 1464 Graf Eberhard im Bart ebenfalls Ansprüche an Urnburg machte und den Truchseß Hans von Höfingen, seinen ehemaligen Vogt in Neuenbürg, der ihn deßhalb befehdete, verfolgte, zog er, da die Achtserklärung des Höfingers nichts gefruchtet hatte, wider ihn zu Felde. In diesem Streite umlagerte er Urnburg, worauf die Gattin des Höfingers verwiesen gewesen war. Selbst in der Burg anwesend wurde diese in der Vertheidigung durch Schwarzfritz von Sachsenheim unterstützt. Darüber zerstörte Graf Eberhard die Veste.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 269. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_269.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)