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Auf dem sog. Birkle (vermuthlich Bürgle) erschließt sich dem Auge eine herrliche Aussicht an die Alp, von dem Dreifaltigkeitsberg bis in die Gegend von Gmünd.

Zu der Gemeinde gehören:

b. Der 1/4 Stunde westlich von Salzstetten gelegene Pfarrweiler Heiligenbronn, aus einer Kirche, dem einfachen Pfarrhaus, dem Gottesacker, einem Gasthaus und einem Badhaus bestehend; letzteres enthält vier Badkabinette (in kurzer Zeit sollen vier weitere eingerichtet werden) und wird von Kranken aus der Umgegend besucht. Die Quelle entspringt unter dem Hochaltar (s. unten) und wird außerhalb der Kirche gepumpt.

Nach der Volkssage soll das Muttergottesbild, welches sich in der Pfarrkirche befindet, von zwei Hirtenkindern im Wasser gefunden worden sein; an dieser Stelle erbaute man alsdann eine Kapelle, zu der häufig gewallfahrtet wurde, besonders am Donnerstag, an welchem Tage auch der jeweilige Pfarrer zu Salzstetten daselbst eine Messe zu lesen hatte. In den Jahren 1745–1747 ließ der Pfarrer Johann Heinrich Schertlin von Salzstetten an der Stelle der kleinen und baufällig gewordenen Kapelle die jetzige geräumige Kirche erbauen und den Hochaltar über die Quelle setzen, in der das Marienbild gefunden worden sein soll, daher der Name Heiligenbronn.

Ehedem war Heiligenbronn Filial von Salzstetten.

Seit dem Jahr 1820 ist obige Wallfahrtskirche zugleich Pfarrkirche von Lützenhardt.

Sie ist im modernen Rundbogenstyl mit einem im halben Achteck schließenden Chor erbaut. An dem viereckigen Thurm hat nur das oberste Stockwerk abgestutzte Ecken. Das Innere der Kirche ist im Rococogeschmacke ausgestattet. Die Kollatur zur Pfarrei Heiligenbronn hat der Bischof abwechselnd mit dem Schertlin’schen Seniorat zu Horb.

Die schulpflichtigen Kinder besuchen die Schule in Salzstetten.

c. Der Missihof liegt 3/4 Stunden nördlich vom Mutterort in der Nähe von Neu-Nuifra.

d. Die Mühle mit zwei Mahlgängen und einem Gerbgang liegt unterhalb des Dorfs an der Markungsgrenze.

Die alte Form des Namens Salzstetten ist Sallinsteten, Sallesteten, Sallstetten. Bekannt macht uns mit dem Ort das Schenkungsbuch des Klosters Reichenbach, welches aus dem 11. und 12. Jahrhundert mehrere dorthin gemachte Vergabungen und manche

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_242.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)