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Hofzehnten und Holzlehen an die Kommende Rexingen verkauften. In diesem Jahre mußte Konrad von Weitingen die Pfandschaft: Isenburg, Dorf Nordstetten, Hof zu Buch und den Speicher in Horb von Österreich zu Lehen nehmen; ebenso 1494 Diepold von Habsperg (bei Riedlingen), welcher den Besitz denen von Weitingen abkaufte und bis gegen Ende des 16. Jahrhunderts auf seine Familie vererbte. Im Jahr 1598 erkaufte das Rittergut Christoph Wendler von Pregenroth und vererbte es als österreichisches, zu Hohenberg gehöriges Lehen auf seine Familie; mit der Reichsritterschaft kam er wegen der Kollectation in Streit (Ritterschaftliche Gegendeduktion. Eßlingen 1698. Fol. Beil. S. 51. Lünig R.A. 12, 596). 1

Als die Familie der Wendler im zweiten Viertel des 17. Jahrhunderts ausstarb, fiel das Lehen als eröffnet dem österreichischen Hause zurück. Die Erzherzogin Claudia († 1648) verkaufte unter Vorbehalt aller Hoheitsrechte 1644 an Adam Heinrich Keller von Schleitheim, dessen Vorfahren um 1525 von Schleitheim (schweiz. Kantons Schaffhausen) nach Schwaben eingewandert waren, Nordstetten mit Isenburg und Taberwasen gegen 9218 fl. 54 kr. Als eigen erhielt es v. Keller 1648 unter Erzherzog Ferdinand Karl. Dazu kaufte er 1687 das Schloß und Zugehör zu Nordstetten um 3000 fl. von Kloster St. Blasien und Kloster Berau, denen es seit 1668 gehört hatte. Der neue Erwerber war im dreißigjährigen Kriege kaiserlicher und bayerischer Oberst; später wurde er in den Freiherrnstand erhoben als österreichischer Landhauptmann der Grafschaft Hohenberg. Die reichsritterschaftliche Kantonskanzlei zu Tübingen machte zwar verschiedene Einwendungen gegen diesen Kauf, weil das Dorf zum Kanton gehörte und noch unter denen von Habsberg dahin gesteuert hatte; allein nach langem Prozesse wurde von Insbruck aus entschieden, daß Nordstetten in Zukunft nicht mehr zur Reichsritterschaft, sondern zu Österreich zu steuern habe. Ein Abkömmling obigen Obersts, mit welch ersterem die, sich nunmehr in Bayern befindende Familie nach anderthalbhundert Jahren vom Schauplatz dieser Gegend abtrat, Karl Joseph Freiherr von Keller von Schleitheim, verkaufte die Besitzungen zu Nordstetten und Isenburg, weil der Schloßneubau zu große Summen verschlungen hatte, an seine Gläubiger, welche sofort die 1805 unter die württembergische Staatshoheit gekommenen Orte 1819–20 dem Freiherrn Christian von Münch käuflich überließen. Von diesem erkaufte es 1831 der Legationsrath Freiherr von Linden, von letzterem 1854 der Revierförster von Fischer-Weikersthal, dessen Familie nach seinem im Jahr

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_228.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)