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verschiedener Besitzwechsel ein, bis dasselbe und der nachherige Weiler um 600 fl. an Freiherr David Keller v. Schnaitheim verkauft wurde. Genannter Freiherr wurde den 2. October 1694 von Seiten Österreichs damit belehnt.

Von den hier seßhaften Rittern Lutz zu Lützenhardt war der letzte der Familie, Christoph, Stadtschreiber zu Rottenburg und 1609 der Verfasser einer schätzbaren Rottenburger Chronik.

Im Jahr 1750 kam der Ort von dem Freiherrn v. Keller durch Kauf an den Freiherrn Joseph v. Raßler-Weitenburg. Die neue Grundherrschaft begünstigte die Ansiedlung, so daß in rascher Zunahme eine Kolonie von Korbflechtern, Bürsten- und Besenbindern, Zunder- und Feuersteinhändlern anwuchs. In Folge hievon und weil der Lehenhof selbst nicht viel abwarf, wurde derselbe 1785 von dem Freiherrn v. Raßler an die Einwohner zu gleichen Theilen vertheilt und gegen jährliche bestimmte Abgabe als Erbpachtgut überlassen.

Im Jahr 1805 kam Lützenhardt unter württembergische Oberherrlichkeit.

Von denen v. Raßler giengen 1841 Gefälle an den Staat über; der Zehnte wurde 1844 und die Gefälle 1849 von der Gemeinde abgelöst.

Vor der Errichtung der Pfarrei Heiligenbronn im Jahr 1820 war Lützenhardt Filial von Salzstetten.


Mühlen,
am Neckar,
Gemeinde III. Klasse mit 643 Einw., wor. 180 Kath. 1 eigener Confession und 129 Israel. a. Mühlen, Pfarrdorf, 541 Einw., b. Egelsthal, Weiler, 102 Einw. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Bildechingen, beziehungs-weise nach Nordstetten, eingepfarrt.


Der freundliche, reingehaltene etwas städtisch aussehende Ort hat an der Vereinigung des Eutinger Thals mit dem Neckar-Thal eine sehr angenehme, geschützte Lage und ist theils in die Ebene des Neckarthals, theils in die des Eutinger Thals etwas weitläufig hingebaut, so daß die Gebäude häufig durch kleine Gärten oder Hofräume von einander getrennt sind. Die schönste Partie des Orts befindet sich am westlichen Ende desselben an der Straße nach Horb, wo Kirche, Pfarrhaus, Schloß mit Nebengebäuden und einzelnen Gebäuden, welche früher zum Schloß gehörten, beisammen stehen.

Die Pfarrkirche ist im Rococostyl erbaut und hat an ihrem Äußeren nichts Bemerkenswerthes, dagegen enthält das 1859 freundlich

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_210.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)