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vom Lehenhof den 1. August 1590 bestätigt wurde. Nach Erlöschen der Pregenrother Familie überließ die Erzherzogin Claudia († 1648) dem gewesenen kais. Oberst Adam Heinrich Keller von Schlaitheim Isenburg und Nordstetten mit der niedern Gerichtsbarkeit unter Vorbehalt aller Regalien, der Kollectation, der Territorial-, hoch- und malefizischen Obrigkeit um 9212 fl., womit der Lehenverband seine Endschaft erreichte (s. Nordstetten). Indeß wird noch 1804 in der Justiztabelle die Landeshoheit zu Isenburg als zwischen Österreich und dem Baron Keller von Schlaitheim „strittig“ genannt.

Späterhin hatte Isenburg denselben Wechsel der Gutsherrschaft wie Nordstetten (s. d.); von Keller von Schlaitheim kam es an die von Münch, von Linden, von Fischer-Weickersthal und jetzt an die Gemeinde Nordstetten.


Lützenhardt,
Gemeinde III. Klasse, mit 712 Einw., wor. 9 Ev. – Dorf, Filial von Heiligenbronn; die Ev. sind nach Thumlingen, O.-A. Freudenstadt, eingepfarrt.


An der westlichen Grenze des Bezirks liegt drei Stunden nordwestlich von der Oberamtsstadt, am Einfluß des Breitenbachs in die Waldach der nicht große, meist aus kleinen, jedoch freundlichen Häusern bestehende Ort, der durch den Breitenbach in zwei Gruppen getrennt ist, von denen die eine an dem östlich geneigten Abhange gegen das Waldach Thal, die andere an den südlichen Abhang gegen das Breitenbach-Thälchen angenehm und ziemlich geschützt hingebaut ist. Die nahe gelegene Lützenhardter Mühle gehört zu der Gemeinde Thumlingen, O.-A. Freudenstadt.

Das ansehnliche 1845/46 erbaute Schul- und Rathhaus besteht aus drei Stockwerken und enthält zwei Lehrzimmer, die Gelasse für den Gemeinderath und die Wohnungen für den Schulmeister und Lehrgehilfen.

Gutes Trinkwasser liefert hinreichend ein laufender Brunnen.

Zur Vermittlung des Verkehrs sind Vicinalstraßen nach Heiligenbronn und Salzstetten, nach Thumlingen, Hörschweiler und Vesperweiler angelegt; über die Waldach und den Breitenbach führt je eine steinerne Brücke.

Die im allgemeinen körperlich starken Einwohner sind in Folge des von vielen betriebenen Hausirhandels gewandt und abgeschliffen; bei den Ackerbautreibenden, deren es nur wenige sind, trifft man viel Fleiß und Betriebsamkeit. Die Vermögensumstände gehören zu den geringsten des Bezirks, indem nur 3–4 Bürger einigermaßen

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_207.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)