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Bei der Wiedereinführung des Katholicismus im Jahr 1739 wurden die Einwohner nach Unterthalheim eingepfarrt, aber 1834 auf Verwendung des Johanniterordenskomthurs zu Rohrdorf, Dietrich Hermann Freiherr v. Schade, wurde hier wieder eine eigene Pfarrei errichtet.

Im Jahr 1805 kam der bis dahin zur Ritterschaft steuernde Ort unter württembergische Staatshoheit. Ein Gütlin hatte 1478 Graf Eberhard von Württemberg von Wilhelm Böcklins vom Eutinger Thal Wittwe, Agnes v. Gültlingen, mit einem Theil an Hochdorf erkauft (Steinhofer 3, 291 und Schmid Gr. v. Hoh. 576).

Der Dürrenhardter Hof gehörte gleich Gündringen denen von Kechler, dann den von Eck’schen, und gehört heut zu Tage den Herrn v. Münch.


Hochdorf,
Gemeinde III. Klasse, mit 838 Einw., wor. 3 Kathol. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Göttelfingen eingepfarrt.


Auf der fruchtbaren Hochebene zwischen den Thälern des Neckars und der Steinach liegt frei auf einer der höchsten Stellen (1984′ üb. d. M.) der ansehnliche, ziemlich regelmäßig angelegte, weithin sichtbare Ort, von dem man eine schöne ausgebreitete Rundsicht genießt; er gehört noch zum Gäu, heißt deßhalb Hochdorf im Gäu, und liegt an der westlichen Grenze desselben. Die an den breiten Ortsstraßen sich ziemlich gedrängt lagernden Gebäude sind mit wenigen Ausnahmen große, zweistockige, mit Ziegeln gedeckte Bauernhäuser, welche auf den ersten Blick die günstigen Vermögensumstände der Einwohner bekunden; im unteren, von Stein aufgeführten Stockwerke befinden sich die Stallungen etc., im obern aus Holz erbauten, die Wohnungen, während die geräumigen Scheunen theils abgesondert stehen, theils an die Wohngebäude angebaut sind.

Die im westlichen Theil des Orts stehende Pfarrkirche, deren Unterhaltung zu 1/3 der Gemeinde, 1/3 der Stiftungspflege und zu 1/3 der Gemeinde Schietingen zusteht, ist im einfachen gothischen Styl erbaut, mit spitzbogigen, in den Bogentheilen nicht gefüllten Fenstern am Langhaus und an den obersten Stockwerken des viereckigen Thurms, den ein einfaches Zeltdach deckt. Das unterste Stockwerk des Thurms ist sehr alt und mit einem Tonnengewölbe versehen. Von den drei Glocken wurde eine 1400, die andere 1826 gegossen und die kleinste, nach ihrer länglichen Form wohl die älteste, trägt weder Schrift noch Zeichen. Das Innere der Kirche hat keinen

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_194.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)