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500 Morgen, deren jährlicher Ertrag zu 120 Klafter festgestellt ist; der Erlös aus dem Holz wird theils zu Gemeindezwecken verwendet, theils an die Ortsbürger ausgetheilt.

Die römische Heerstraße von Rottenburg nach Rottweil führt unter der Benennung „Hochsträß“ etwa 1/4 Stunde östlich am Ort vorüber gegen das Seehaus und weiter gegen das abgegangene Zollhäuslein.

In der Nähe vom Seehaus sind auf den sogenannten Burgäckern schon Grundmauern römischer Gebäude, römische Ziegel etc. aufgefunden worden.

In der sogenannten Grub, unfern von Grünmettstetten, ist man auf Reihengräber, die Waffen etc. enthielten, gestoßen.

Zu der Gemeinde gehört außer der schon angeführten Sägmühle noch

Das Seehaus, ein an der Landstraße von Horb nach Freudenstadt einzeln stehendes Wirthschaftsgebäude, zu dem ein kleines Hofgut gehört. Auf dem Seehaus sind zwei Wirthschaften und eine Ziegelei.[ER 1] Das Haus erhielt vermuthlich seinen Namen von dem abgegangenen[ER 2] nahegelegenen kleinen See.

Grünmettstetten (Mezzestetten ursprünglich, Grünen Mezstettin 1293. Schmid Mon. Hohenb. 111) erhielt zu seiner ursprünglichen Namensform eine Vordersilbe, um es von Dürrenmettstetten zu unterscheiden. Der Name taucht auf im Jahr 782, als das Kloster Lorsch hiesige Besitzungen erhielt (Cod. Laur. nr. 3305); um 1100 wurde das Kloster Reichenbach allhier beschenkt. (Wirt. Urk. Buch 2, 403. 407.)

Im Jahr 1293 ertheilte Graf Burkhard von Hohenberg seine Genehmigung, als sein Dienstmann Berthold von Haiterbach hiesige Güter verkaufte (Schmid a. a. O. 111).

Im Jahr 1404 und 1522 erkaufte den Ort mit der niederen Gerichtsbarkeit das Spital zu Horb von Kunz von Bellenstein und Hans und Reinhard von Dettingen jedesmal hälftig[ER 3] und blieb sofort im Besitz.

Früher Filial der jetzt evangelischen Pfarrei Ober-Iflingen, wurde Grünmettstetten nach der Reformation bald von Altheim, bald von Salzstetten, bald von Unterthalheim aus versehen, bis es 1664 zur eigenen Pfarrei erhoben wurde. Patron war ehedem der Horber Magistrat Namens des dortigen Spitals, jetzt ist das Patronat königlich.

Hiesiger Zehnten gehörte (1534) zu dem Kloster Alpirsbachischen Untergerichtshof zu Ober-Ifflingen (Besold Docum. 321).

Errata

  1. S. 189. Die markierte Textpassage wurde eingefügt. Siehe Berichtigungen und Nachträge, Seite 273–276.
  2. S. 189 L. 18 statt „einem“ setze: dem abgegangenen. Siehe Berichtigungen und Nachträge, Seite 273–276.
  3. S. 189 L. 31 nach „Dettingen“ setze: jedesmal hälftig. Siehe Berichtigungen und Nachträge, Seite 273–276.
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_189.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)