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westlich vom Ort sind zwei sehr ergiebige Lettenkohlensandsteinbrüche, welche im Eigenthum von Privaten stehen, angelegt. Eine Lehmgrube ist vorhanden.

Zur Besserung des Bodens wird neben den gewöhnlichen Düngungsmitteln, die in gut angelegten Düngerstätten gesammelte Jauche fleißig benützt und überdieß Gips angewendet.

Die Landwirthschaft wird im Dreifeldersystem unter Anwendung des amerikanischen Pflugs fleißig und umsichtig getrieben; man baut die gewöhnlichen Getreidearten und von diesen vorzugsweise Dinkel und Gerste. In der zu 3/4 angeblümten Brache kommen Kartoffeln, Futterkräuter, Reps, Flachs und Hanf zum Anbau. Bei einer Aussaat von 1 Scheffel Dinkel und 3 Simri Gerste auf den Morgen werden 11–12 Scheffel Dinkel und 7 Scheffel Gerste geerntet. Die Ackerpreise bewegen sich von 300–750 fl. per Morgen. Von den Felderzeugnissen werden Getreide, Reps und Hopfen, der in neuerer Zeit häufig gebaut wird, an Aufkäufer abgesetzt.

Die durchgängig zweimähdigen Wiesen, denen keine Bewässerung zukommt, sind ergiebig und liefern gutes Futter; ein Morgen erträgt durchschnittlich 25 Centner Heu und 15 Centner Öhmd und kostet 400–800 fl.

Die Obstzucht ist nicht beträchtlich und beschränkt sich auf die um das Dorf liegenden Baumgärten und auf den Baumsatz an einigen Straßen; es werden die gewöhnlichen Kernobstsorten, Zwetschgen und Pflaumen für den eigenen Bedarf gezogen. Die Jungstämme bezieht man aus den benachbarten Baumschulen.

Weiden sind außer der Brach- und Stoppelweide nicht vorhanden; letztere war bis jetzt an einen fremden Schäfer um 230 fl. jährlich verpachtet; gegenwärtig beabsichtigt ein Ortsbürger eine Schafheerde anzuschaffen und hat deshalb mit einem Auswärtigen die Schafweide auf drei Jahre gepachtet. Die Pferchnutzung trägt der Gemeindekasse jährlich gegen 300 fl. ein.

Was die Viehzucht betrifft, so ist die der Pferde von keinem Belang, dagegen die Rindviehzucht ziemlich gut; einer größeren Ausdehnung steht der nicht ausgedehnte Wiesenbau im Wege und aus diesem Grunde werden auch im Herbste häufig Ochsen und Stiere verkauft und im Frühjahr wohlfeiler wieder eingekauft. Es werden verschiedene Racen (Ansbacher, Limburger und Schweizer) gehalten und durch gute Farren, worunter ein Schweizer Zuchtstier, nachgezüchtet.

Die eigentliche Schweinezucht ist nicht bedeutend; die Ferkel

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_183.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)