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An Geflügel werden Hühner, Gänse, Enten und Tauben gezogen und zum Theil an Händler abgesetzt.

Die Bienenzucht ist im Zunehmen und wird mit gutem Erfolg getrieben; Wachs und Honig bleibt im Ort.

Die Gemeinde besitzt 403 Morgen Waldungen, die einen jährlichen Ertrag von 260 Klaftern liefern, von denen etwa 180 Klafter an die Ortsbürger abgegeben werden.

Überdieß sind noch einzelne Privatwaldungen vorhanden.

Im Walde Witthäule befindet sich ein altgermanischer Grabhügel.

Durch den Ort führt die römische Heerstraße von Rottweil nach Rottenburg und eine weitere Römerstraße lief in nördlicher Richtung von Eutingen nach Vollmaringen, die wohl von Wehrstein, Taberwasen und Mühlen herführte. Südwestlich vom Ort entdeckte man römische Mauerreste und einen ausgemauerten Schöpfbrunnen; südlich vom Ort, an dem sogen. Burgweg, stand ebenfalls ein römischer Wohnplatz, von dem man schon Mauerreste, Thürgestelle, römische Ziegel etc. ausgegraben hat. Auch in dem Walde Witthau fand man Spuren römischer Gebäude.

Zu der Gemeinde gehören:

b. Oberer Eutinger Thalhof, 1/2 Stunde südwestlich vom Ort, am oberen Rande des Abhanges gegen das Eutingerthal gelegen. Hiezu gehört ein Gut (118 Morgen Felder und 143 Morgen Waldungen) des Freiherrn v. Stauffenberg, welches in Selbstverwaltung gut bewirthschaftet wird.

c. Die Thalmühle mit drei Mahlgängen und einem Gerbgang liegt im Eutinger Thal, 3/4 Stunden südwestlich vom Mutterort. Sie wurde von Joh. Kuß nach der zuvor vom Inhaber des Guts im Eutinger Thale ertheilten Erlaubniß 1739 gebaut. Sie war anfänglich ein vom Freiherrn von Stauffenberg abhängiges Erblehen, wurde aber hienach in ein Eigenthum verwandelt, nachdem der Besitzer derselben 100 Goldgulden hiefür erlegt hatte.

d. Unterer Eutinger Thalhof, liegt auf einem Vorsprung gegen das Eutinger Thal bei der malerischen Ruine der Burg Eutingerthal, von der sich Kellergewölbe, Reste des Wohngebäudes, theilweise noch 20′ hohe Mauern, der Rest eines runden noch 25–30′ hohen Thurms, und die Reste eines viereckigen etwa 30′ hohen Thurms noch erhalten haben. Die Burg steht auf einem vorgeschobenen, mit Gesträuchen und Bäumen wild verwachsenen Muschelkalkfelsen und ist beschwerlich zu begehen. Im Jahr 1818 kaufte

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_173.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)