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gut ausgeführten Altar, nichts Bemerkenswerthes. An der östlichen Außenseite der Kirche steht das Grabdenkmal eines Diepolt von Ehingen zu Berstingen († 1586) und dessen Frauen Maria Salome von Ehingen, geb. von Jelingen († 1580), und einer Agnes von Ehingen, geb. von Ow; das Todesjahr von letzterer ist nicht angegeben. Die Unterhaltung der Kirche liegt der Gemeinde ob.

Die Kollatur zur Pfarrei hat im dritten Fall der Bischof, in je zwei Fällen der Freiherr von Raßler.

An der Südseite des Orts liegt der schön angelegte Begräbnißplatz mit einer Kapelle, welche im Jahr 1847 in einem ansprechenden, gothischen Styl über der Gruft der Freiherrn von Raßler erbaut wurde.

Das sehr freundliche Pfarrhaus mit einem schönen, terrassenförmig angelegte Garten vor demselben und anziehender Aussicht in das Neckarthal, liegt an der Hauptstraße des Orts unfern der Kirche; die Unterhaltung desselben hat der Interkalarfond zu bestreiten.

Das Rathhaus enthält zugleich die Schule, an der ein Schulmeister unterrichtet; eine Industrieschule besteht den Winter über.

Am südlichen Ende des Dorfs steht das Schloß der Freiherrn v. Raßler mit ansehnlichen Ökonomiegebäuden und großem ummauerten Garten; dasselbe diente früher der freiherrlichen Familie als Winteraufenthalt und wird jetzt als Meierei benützt.

Im Ort entspringt in einer starken Quelle ein Bach, der nicht nur gutes Trinkwasser hinreichend liefert, sondern auch zunächst an seinem Ursprung eine Mühle mit drei Mahlgängen und einem Gerbgang in Bewegung setzt. Der Bach mündet, nach einem Lauf von etwa 10 Minuten, in den Neckar, über den hier eine hölzerne Brücke angelegt ist, für welche Brückengeld eingezogen wird, was der Gemeindekasse eine jährliche Einnahme von etwa 100 fl. sichert.

Eine bittersalzhaltige Quelle, der sogen. Branntweinbrunnen, befindet sich auf der rechten Seite des Neckars in der Nähe des Einflusses der Eyach; das Wasser hat einen sehr scharfen Geschmack.

Die körperlich minder kräftigen Einwohner, bei denen der Kropf nicht zu den Seltenheiten gehört, sind im allgemeinen in keinen günstigen Vermögensverhältnissen und finden ihre Erwerbsquellen theils durch Feldbau, theils durch Taglohnarbeiten und Strickerei; bei wenig Sinn für Sparsamkeit leben sie gerne von der Hand in den Mund und machen sich äußerliche durch auffallend viele Fleischesvergehen, sehr bemerklich.

Der Feldbau ist unbedeutend, indem die meisten und besten

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_164.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)