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einen Seite ein Herr v. Ow mit den männlichen Kindern, auf der andern Seite dessen Gemahlin mit den weiblichen Kindern angebracht sind. Die Inschrift lautet: Anno dom. 1585 d. 41. Marci novo stilo starb der Edel u. vest Carl v. Ow zwn nevenhavss u. Birrlingen dem Gott der Allmächtig gnedig u. barmherzig u. ein freliche Aufferstehung geben Well. Amen.

Unter den vorhandenen Grabsteinen aus neuerer Zeit ist einer mit folgender Aufschrift erwähnenswerth: Joseph Otto v. Ow geb. zu Felldorf d. 14. Hornung 1718 war verehlicht mit Maria Claudia v. Speth Zwiefalten. Ist Priester geworden 1768. Hat seine Ritter-Rathstelle allerst resignirt 1769 war Pfarr zu Schlingen von 1772–1777. Sodann Pfarr zu Birlingen und starb als Pfarrher d. 31 Mai 1788.

Die Unterhaltung der Kirche, wie auch des Begräbnißplatzes und der daselbst stehenden Kapelle zu St. Michael hat die Stiftung.

Die Kapelle auf dem Begräbnißplatz ist im frühgothischen Styl erbaut und hat schmale gedoppelte Spitzbogenfenster mit schönem Maßwerk. Auf der westlichen Giebelseite sitzt ein hölzerner Dachreiter. Innen ist die Kirche freundlich, weiß getüncht und enthält einen neu gefaßten gothischen Altar mit alten Figuren, die Mutter Gottes mit dem Jesuskinde, rechts der heil. Bernhard, links die heil. Theresia.

Der Ort hatte früher Thore; 1424 wird das „Lindenthor“ am Ende der Hauptstraße genannt.

Das gut unterhaltene Pfarrhaus, welches Eigenthum der Stiftung ist, liegt in der Nähe der Kirche.

Das 1832 erbaute Rathhaus enthält außer den Gelassen für den Gemeinderath noch zwei Lehrzimmer. Der Schulmeister und der Lehrgehilfe wohnen in einem besonderen, der Stiftung gehörigen Gebäude.

Ein Backhaus mit Waschküche und Obsttrotte ist vorhanden; überdieß besteht noch ein weiteres Waschhaus.

In der Nähe des Rathhauses stehen die großartigen Kellhof-Meiereigebäude, welche zu dem auf der Markung zerstreut liegenden Gute des Freiherrn v. Ow gehören; das Gut besteht aus 180 Morgen Äckern und 54 Morgen Wiesen und steht in Selbstverwaltung der Gutsherrschaft. Ein schöner Viehstand von 50 Stücken (Simmenthaler Kreuzung) ist hier aufgestellt.

Nachdem vor einigen Jahren mehrere Brunnen gegraben wurden, liefern jetzt neun Pumpbrunnen gutes Trinkwasser, doch nicht

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_149.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)