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und 10.000 Wellen liefern; hievon erhält jeder Bürger 3/4 Klafter und 100 Wellen. Für etwa 300 fl. wird Holz verkauft.

Auf der Gemeindemarkung liegt 1/2 Stunde nördlich vom Ort das dem Freiherrn v. Stauffenberg gehörige, 2146/8 Morgen große Gut Hennenthal, das in dreizelgliger Flureintheilung durch einen Pächter gut bewirthschaftet wird. Der Obst- und Repsbau ist von namhafter Erheblichkeit, auch wird ein aus 20 Stücken bestehender Rindviehstand unterhalten.

Auf dem sogenannten Buß in der Thalebene jenseits des Neckars stand eine Burg oder vielmehr ein sogenanntes Wasserschloß, von dem sich der viereckige Burggraben, dessen Seiten je 30 Schritte lang sind, noch erhalten hat. Innerhalb des Vierecks stößt man allenthalben auf Grundreste von Gebäuden. Das Schloß soll den Herren v. Ow gehört haben.

Zwischen der Starzelbrücke und dem Bahnhof, da wo früher der Ort stand (s. oben) finden sich noch Grundmauern, Ziegel etc.

Ein Reihengrab, das ein Schwert enthielt, wurde unterhalb des jetzigen und oberhalb des alten Fahrwegs nach Obernau vor acht Jahren entdeckt.

Bei dem sogenannten „alten Haus“ und „Silberberg“ auf der nördlichen Höhe am Wege nach Eckenweiler wurde vor 80 Jahren von Bergleuten rechts nach Braunkohlen gesucht; links wollten diese Betrüger (damit die Herrschaft sie noch länger bezahle) Spuren von Silber finden.

Damals wurde hier eine Glocke gefunden und auf die Gottesackerkirche gebracht, aber 1793 umgegossen.

Auf der Hochebene etwa 1/4 Stunde nordwestlich vom Ort befindet sich ein ziemlich großer Erdfall (Erdtrichter).

Von altem v. Ow’schen Besitz ist Folgendes aufgezeichnet: in den Jahren 1314 und 1317 hatten Hermann Walther und Berthold von Owe zu Obernau allhier einen Maier; im Jahr 1400 wurde Albrechts von Owe Gemahlin Anna von Thierberg „uff Biringen“ das Dorf verwiesen; Leute hatte allhier im Jahr 1462 Jörg von Ow. Das Fischwasser an der Starzel „von dem Steege ze Bietenhausen unz an das Wör ze Bieringen“ hatte 1336 Hermann von Owe und besitzen seine Nachkommen.

Frühe thut sich allhier auch gräflich hohenbergischer Besitz kund; die Gräfin Margaretha von Nassau, † 1370, Gemahlin Graf Rudolfs II. von H., schenkte einen Hof an das Spital zu Rottenburg, einen andern versetzte Graf Rudolf III. 1384 an Cunzen von Hailfingen

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_144.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)