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gutes, zur andern Hälfte ein mittelmäßiges Futter, das im Ort selbst verbraucht wird; die durchgängig zweimähdigen Wiesen, von denen etwa 40–50 Morgen bewässert werden können, ertragen durchschnittlich 20–25 Centner Heu und 10–15 Centner Öhmd pr. Morgen. Die Preise eines Morgens Wiese bewegen sich von 200–800 fl.

Der Weinbau, welcher früher namhaft war und den ganzen südlichen Neckarthalabhang einnahm, ist zu Ende des vorigen Jahrhunderts abgegangen und wird gegenwärtig nur noch auf 1/4 Morgen betrieben, der im Jahr 1863 einen Eimer lieferte. Auch an Kammerzen wird etwas Wein erzeugt. Früher bestanden 2 Keltern und der Wein fand Absatz in der Umgegend.

Auf die Obstzucht wird viel Fleiß verwendet und die Gemeinde hat in neuerer Zeit gegen 4000 Stämme auf Allmanden setzen lassen; das Obst gedeiht ziemlich gut, leidet jedoch zuweilen durch Frühlingsfröste, kalte Nebel und Mehlthaue, dagegen ist bedeutender Hagelschlag seit 1809 nicht mehr vorgekommen. Es werden hauptsächlich Mostsorten, auch etwas Tafelobst und ziemlich viel Zwetschgen gezogen; die Luiken wollen nicht gedeihen. Eine der Stiftung gehörige Baumschule ist vorhanden. Der Obstertrag wird im Orte selbst verbraucht.

Die Stadtgemeinde besitzt 545 Mrg. meist mit Forchen schlecht bestockte Waldungen, deren jährlicher in 2200 fl. bestehender Reinertrag zu Gemeindezwecken verwendet wird. Überdieß ist die Stiftung im Besitz von etwa 800 Morgen gut bestockter Waldungen; der Reinertrag derselben beträgt gegen 10.000 fl. jährlich, welche für die Zwecke des Spitals verwendet werden.

An Allmanden, größtentheils mit Obstbäumen ausgesetzt, sind etwa 300 Morgen vorhanden; sie werden als Schafweide benützt und werfen, mit Einschluß der Brach- und Stoppelweide, eine Pachtsumme von etwa 1000 fl. jährlich ab; nebenbei trägt die Pferchnutzung der Gemeindekasse durchschnittlich 1200 fl. ein. Die auf den Allmanden stehenden, meist in den letzten 15 Jahren gepflanzten 4000 Obstbäume gewähren gegenwärtig eine jährliche durchschnittliche Einnahme von 208 fl., dagegen war der Aufwand in den letzten 10 Jahren im Durchschnitt jährlich 206 fl.

Was die Viehzucht betrifft, so ist die eigentliche Pferdezucht ganz unbedeutend und auch die Pferdehaltung von keinem Belang. Eine Beschälplatte mit 3–4 Hengsten, welche für die ganze Umgegend benützt wird, ist vorhanden.

Die Rindviehzucht, die sich mit einem starken Landschlag mit

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_111.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)