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Im Jahr 1744 wurde Horb und die ganze Grafschaft Hohenberg von einem französischen Corps unter Belle Isle für König Karl VII. in Besitz genommen und mußte Huldigung leisten; doch zogen die Franzosen bereits 1745 wieder ab.

Im Juli 1796 rückte die französische Division Duhesme in Horb ein. Die Östreicher waren gegen sie auf der Nordstetter Steige aufgestellt, die Franzosen hatten auf der Schütte gestanden; beide hatten auf einander gefeuert. Hohe Brandschatzungen waren den Franzosen zu zahlen. Am 27. Septbr. zogen die Österreicher unter Feldmarschalllieutenant Petrasch in Horb ein.

Am 27. Dezbr. 1813 kam russisches Kriegsvolk unter Anführung des Großfürsten Constantin hier durch, im Jahr 1814 Preußen und Östreicher.


4. Alterthümer.
A. Römische.

Die Römer, welche sich in den Neckargegenden so vielfältig angesiedelt und bei dem nahegelegenen Rottenburg die Hauptniederlassung des römischen Zehentlandes (Samulocenis) gegründet hatten, haben auch im diesseitigen Bezirk Spuren von Straßen und Wohnplätzen hinterlassen, die von ihrem ehemaligen Aufenthalt hinlänglich Zeugniß ablegen.

Wir beginnen mit den Straßen, welche bis jetzt entdeckt und als solche erkannt wurden; sie sind folgende:

1) Die römische Consularstraße, welche von Regensburg nach Windisch in der Schweiz führte, erreicht, zunächst von Rottenburg herkommend, die östliche Grenze des Bezirks auf der Markung Rohrdorf, zieht noch gut erhalten unter der Benennung „alte Straße“ nach Eutingen, von da auf die Höhe östlich von Altheim, Brand genannt, hier wendet sie sich gegen das Seehaus und erreicht dort die Horb-Freudenstadter Landstraße, welche auf die ehemalige Römerstraße gegründet ist, und führt gegen Schopfloch etc. (s. hierüber die Oberamtsbeschreibung von Freudenstadt).

2) Von dieser Straße geht auf dem sog. Brand (s. oben) eine Römerstraße ab, die unter der Benennung „Hochsträß“ auf der Wasserscheide zwischen dem Neckar und der Steinach nach Hochdorf, Vollmaringen und 1/4 Stunde nördlich von letzterem Ort über die nördliche Oberamtsgrenze führt; bald nach Überschreitung derselben erreicht sie die Wasserscheide zwischen Nagold und Ammer und zieht

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_090.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)