Börstingen, Sulzau, Bieringen vorüber und 1/4 Stunde unterhalb letzteren Orts über die östliche Bezirksgrenze in das Oberamt Rottenburg. Während seines fünfstündigen Laufs, den er innerhalb des Bezirks zurücklegt, sezt er nicht nur die Mühlen in Horb und Mühlen, die Weitinger Mühle, eine Lohmühle bei Börstingen und die Neumühle bei Sulzau in Bewegung, sondern dient auch der Flößerei, welche mit Langholz, Schnittwaaren und Scheiterholz schwunghaft auf ihm betrieben wird. Die Breite des Neckars wechselt von 50–130′, bei Horb an der Brücke steigt sie sogar bis auf 160′; die Tiefe desselben beträgt, mit Ausnahme von einzelnen größeren Vertiefungen 5–8′.
Das Gefälle des Neckars ist folgendes:
Höhe über dem Meere in Pariser Fuß. |
Entfernung von dem höheren Orte in Stunden à 13.000 würt. Fuß. |
Fall auf diese Entfernung. | ||||
des höheren Orts. |
des tieferen Orts. |
nach der Strombahn. |
nach dem Thal. |
in Par. Fuß. |
in pCnt. dem Thal nach. | |
Vom Einfluß des Fischbachs in den Neckar bis Horb (Brücke) | 1217,7 | 1188,4 | 1,3 | 1,2 | 29,3 | 0,213 |
Von Horb (Brücke) bis an den Einfluß des Niedernauer Bachs in den Neckar | 1188,4 | 1075,6 | 5,5 | 4,8 | 112,8 | 0,020 |
Das Bett des Flusses besteht meist aus Sand und Geröllen, welch letztere zum größten Theil der Muschelkalkformation angehören.
Die mit Weiden, Erlen und anderen Feuchtigkeit liebenden Holzarten bepflanzten Ufer sind nicht hoch, daher auch der Fluß öfters aus seinem Bette tritt und die Thalebene überschwemmt, jedoch selten Schaden anrichtet, vielmehr den sehr bedeutenden Wieswachs in der Thalebene befördert; den höchsten Wasserstand erreichte der Fluß seit Menschengedenken in den Jahren 1824 und 1851. Die Fischerei ist nicht beträchtlich und beschränkt sich vorzugsweise auf Weißfische, Schuppfische, Barben, seltener Karpfen und Aale.
Das wiesenreiche Thal des Neckars, dessen Breite von 600′ bis zu 1600′ wechselt, ist im allgemeinen freundlich und trägt den echten Charakter eines Muschelkalkthales; die meist bewaldeten, von Seitenthälern nicht selten unterbrochenen Thalgehänge sind durchschnittlich
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_008.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)