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solcher Fülle und Stärke hervorbrechen, daß sie nahe an ihren Ursprüngen Mühlen zu treiben im Stande sind, wie die Quellen des Thalbachs bei der Thalmühle im Eutinger Thal, des Ziegelbachs bei Horb, des Egelstaller Bachs, des Rexinger Bachs u. s. w. Die Zerklüftung des Hauptmuschelkalks, in dessen Spalten sich die Gewässer ansammeln und an tieferen Stellen hervortreten, ist die Ursache von dieser Erscheinung. Die Orte auf der Hochebene, besonders die rechts des Neckars gelegenen, sind weniger reichlich mit Trinkwasser versehen und haben in trockenen Jahrgängen nicht selten Mangel an Trinkwasser, wie z. B. die Orte Ahldorf, Bildechingen, Bittelbronn, Felldorf, Nordstetten, Vollmaringen, Wachendorf, Wiesenstetten etc. Die Orte, welche ihren Trinkwasserbedarf nur mittelst Pump- und Schöpfbrunnen erhalten, sind: Ahldorf, Bierlingen, Bildechingen, Felldorf, Göttelfingen, Hochdorf, Isenburg, Mühlen, Nordstetten, Rohrdorf, Vollmaringen, Wachendorf und Wiesenstetten; die übrigen beziehen ihr Wasser theils aus laufenden Brunnen ausschließlich, theils aus laufenden Schöpf- und Pumpbrunnen zugleich, mit Ausnahme von Bittelbronn, das sein Wasser nur aus Cisternen erhält. –

Periodisch fließende Quellen, sog. Hungerbrunnen, kommen allenthalben vor, wie bei Altheim, Baisingen, Bieringen, Bierlingen, Eutingen, Felldorf, Hochdorf, Wiesenstetten u. s. w.

b. Mineralquellen.

An mineralischen bittersalzhaltigen, theilweise tintenhaft und scharf schmeckenden Quellen ist der Bezirk ziemlich reich; sie entspringen in der Anhydritgruppe und zwar: zwei bei Bieringen, eine auf dem rechten Neckarufer 1/4 Stunde oberhalb Börstingen, zwei in Mühringen und eine in Sulzau.

Die Quelle, welche zur Badanstalt St. Jakob bei Horb benüzt wird, enthält gegen 15 Gr. schwefelsauren und kohlensauren Kalk, ohne salzigen Rückstand.

Die mineralischen Theile der Badquelle zu Heiligenbronn sind ganz unbedeutend.

c. Flüsse und Bäche mit ihren Thälern.

1. Der Neckar, der bedeutendste Fluß des Bezirks und diesen beinahe in seiner ganzen Länge von Westen nach Osten durchfließend, erreicht 1/4 Stunde oberhalb Ihlingen den Bezirk und lauft mehrfach gekrümmt an den Orten Ihlingen, Horb, Mühlen,

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_007.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)