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Besenfeld und Wildbad abgeht, so daß der Verkehr mit der Umgegend hinreichend gesichert ist.

Über den Gemeinde- und Stiftungshaushalt s. Tab. III.

Etwa 1/8 Stunde unterhalb Schönegründ befindet sich an dem rechten Murgthalabhange die verfallene Johann-Friedrichsgrube zur Königswart, ein altes Kupferbergwerk (s. b. allg. Theil).

Östlich von dem ehemaligen Bergwerk, oben an dem Abhange gegen das Murgthal stand die Burg Königswart, welche Pfalzgraf Rudolph von Tübingen im Jahr 1209 erbauen ließ; an derselben befand sich die Inschrift: Rudolfus P. C. de Tuwingen domum istam procuravit fieri anno incarnationis XPI. MCC nono, ut omnes hic venaturi sint memores et salutem animae ejus imprecentur u. s. w. Steinhofer 2, 125, Hauschronik von Zimmern (Stelle abgedr. bei Uhland in Pfeiffer Germania 1, 14). Von der allmälig abgetragenen Burg wurden die Steine zu Gebäuden in der Nachbarschaft und zur Anlage der Steige, welche von Schönegründ nach Besenfeld führt, verwendet. An dieser Steige befindet sich ein in eine Straßenmauer eingelassener, schön verzierter Stein, der von der ehemaligen Königswart dahin versetzt wurde.


Schömberg,
Gemeinde III. Kl. mit 313 Einw., wor. 1 Kath. a. Schömberg, Pfarrdorf, 218 Einw. b. Hinter-Röthenberg, Weil., 21 Einw. c. Hinter-Steinwald, Weil., 19 Einw. d. Mittel-Steinwald, Weil., 21 Einw. e. Vorder-Steinwald, Weil., 34 Einw. – Evang. Pfarrei; die Kath. sind nach Heiligenbronn, O.A. Horb, eingepfarrt.


Auf der Hochebene, gleichsam auf der Wasserscheide zwischen den Flußgebieten der großen und der kleinen Kinzig, liegt 2 Stunden südlich von der Oberamtsstadt das nicht große Pfarrdorf, welches eigentlich nur aus Taglöhnerhäuschen und 5–6 sehr ansehnlichen Bauernhöfen besteht, von denen die Sohlhöfe, der Kilgushof und der Blumenhof in einiger Entfernung von dem Dorf vereinzelt liegen. Die Gebäude der einzelnen Höfe gehören zu den ansehnlichsten des Bezirks und verrathen auf den ersten Anblick die Wohlhabenheit ihrer Besitzer. Beinahe in der Mitte des weitläufig gebauten, gleichsam nur aus einer Straße bestehenden Dorfs, liegt die Kirche nebst Begräbnißplatz und das Pfarrhaus.

Nachdem im Jahr 1822, den 24. Juni, der Blitz in die Kirche schlug und sie gänzlich abbrannte, wurde die gegenwärtige noch in demselben Jahre zu bauen angefangen und im Jahr 1824 vollendet;

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. Karl Aue, Stuttgart 1858, Seite 309. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Freudenstadt_309.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)