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Übrigens siehe über den Gemeinde- und Stiftungshaushalt Tabelle III.

Nach den vorhandenen Spuren zog durch den Ort eine Römerstraße in der Richtung von Schopfloch gegen Cresbach und Pfalzgrafenweiler; sie wird noch die Heergasse, Hünergasse genannt, führt über den Straußenbühl und zeigt nicht selten, namentlich zwischen Cresbach und Pfalzgrafenweiler, noch Reste des ehemaligen Pflasters in künstlicher, wallartiger Anlage (s. hierüber den allg. Theil).

Auf der Anhöhe an der Straße nach Thumlingen soll eine Kapelle gestanden seyn auf einer Stelle, die das Käppele genannt wird und wo vor einigen Jahren Grundmauern, Ziegel etc. ausgegraben wurden. Auf den an der Heergasse gelegenen Schelmenäckern wurde vor etwa 50 Jahren auf Eisenerz gebaut.

Alte Schreibweisen des Ortsnamens sind Herricheswilare (um 1080, erstmaliges Vorkommen des Namens, Cod. Reichenbach 9a), Heringiswiler (ib. 38a).

Der Geistliche Ruotmann von Stöffeln schenkte um 1080 dem Kloster Hirschau vier Huben allhier, welche der dortige Abt Wilhelm um 1085 dem Kloster Reichenbach überließ (Cod. Hirsaug. 30b. 66b. Cod. Reichenb. 9a).

Von hiesigen Adelichen kommt vor Heinrich von Hörschweiler in Urkunden von 1258 (Schanat Vindem. 1, 207, Schmid, Pfalzgr. von Tüb. Urk. 21). Später kam Hörschweiler zum Theil an die Herren von Neuneck; von ihnen wurde im Jahr 1485 der dritte Theil an der Obrigkeit an Jörg von Ehingen veräußert und am 6. Aug. 1511 verkaufte Margarethe von Neuneck mit ihrem Gatten Heinrich von Wolfersdorf ihren Antheil (d. i. 1/3) an Hörschweiler nebst Dietersweiler an den Herzog Ulrich von Württemberg.

Im Vergleich Württembergs mit der Ritterschaft vom Jahr 1769 wurde ersterer Herrschaft seitens des ritterschaftlichen Cantons Neckarschwarzwald die hiesige Collectation auf ewig überlassen (Cramer, Wetzlar. Nebenst. 112, 600).


Hutzenbach,
Gemeinde III. Kl. mit 599 Einw., worunter 3 Kath. – Pfarrfilial von Schwarzenberg; die Kath. sind nach Heiligenbronn, O.A. Horb, eingepfarrt.


Der Ort ist 4 Stunden nördlich von der Oberamtsstadt und 1/4 Stunde südwestlich von dem Mutterort gelegen; das weitläufig gebaute Dorf lagert sich auf den Granitvorhügeln der linken Murgseite in einer Ausdehnung von einer halben Stunde in äußerst malerischen,

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. Karl Aue, Stuttgart 1858, Seite 256. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Freudenstadt_256.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)