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der Graf Eberhard von Württemberg für 18 Pfund Heller. Ein Drittel von Hallwangen wurde wenigstens im 15. Jahrh. von den von Neuneck besessen und von Martin von Neuneck den 16. Nov. 1473 an Graf Eberhard im Bart von Württemberg veräußert.

Ein paar Güter erhielt allhier um 1100 das Kloster Hirschau (Cod. Hirsaug. 30a), Zinsen den 7. Mai 1398 das nahe Kloster Engelthal, welchem solche der Schwarzgraf Friedrich von Hohenzollern verkaufte (Mon. Zoller. Nr. 448).

Dem ebengenannten Kloster Engelthal schenkten 1316 Fritz und Johann von Weitingen 16 Pfund Heller Einkünfte. Graf Konrad von Fürstenberg, Kirchrector in Dornstetten, verlieh ihm 1328 Privilegien, welche Graf Heinrich von Fürstenberg bestätigte. Im Jahre 1331 erwarb es Güter in Bittelbronn für 27 Pfund Heller von Volmar von Haiterbach und so sonst noch einzelne Besitzungen und Einkünfte. Im Jahre 1527 war das Kloster aber so herabgekommen, daß König Ferdinand als damaliger Besitzer Württembergs den 24. Juli d. J. dessen Einkommen dem Tübinger Spital auf Widerruf, den 25. Mai 1529 aber als Eigenthum für immer überließ.


Herzogsweiler,
Gemeinde III. Kl. mit 763 Einw., worunter 4 Kath. a. Herzogsweiler, Dorf, 419 Einw., b. Kälberbronn, Weiler, 207 Einw., c. Neunuifra, Weiler, 137 Einw. – Pfarrfilial von Pfalzgrafenweiler; die Kath. sind nach Heiligenbronn, O.A. Horb, eingepfarrt.


a. Das ansehnliche Dorf ist auf einer wellenförmigen, beinahe rings mit Wald umgebenen Hochfläche frei an der Stuttgart–Freudenstadter Landstraße gelegen; dessen meist freundlichen, durchaus mit Ziegeln gedeckten Gebäude lagern sich theils an der Landstraße, größtentheils aber an einer auf dieselbe beinahe rechtwinkelig eingehenden breiten Seitenstraße. Der lang gedehnte Ort, welcher im Jahre 1723 in dem damals theilweise abgebrannten Weiler Wald angelegt wurde und früher Kammerort (Reyscher Samml. 17a, CV) war, ist ganz mit Obstbäumen umgeben, indem jeder Bürger einen Obstgarten am Hause besitzt und sich eifrig der Obstzucht annimmt. Wegen der hohen und etwas rauhen Lage gedeihen übrigens nur Mostsorten und etwas Zwetschgen; das Obst wird theils gemostet, theils gedörrt und erlaubt in günstigen Jahrgängen einen mäßigen Verkauf nach Außen. Einige kleinere Baumschulen sind vorhanden.

Die Kirche mit dem Begräbnißplatz liegt frei und angenehm an der nördlichen Seite des Orts; sie wurde im Jahr 1751 von milden Beiträgen in einem ganz einfachen Styl erbaut. Die Baulast hat

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. Karl Aue, Stuttgart 1858, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Freudenstadt_244.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)