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Cresbach hält, den andern Sonntag aber Vormittags in Cresbach, Nachmittags in Thumlingen predigt.

Im Jahr 1839 wurde der Begräbnißplatz um die Kirche aufgegeben und ein neuer an der Vicinalstraße nach Ober-Waldach mit einem Staatsbeitrag von 800 fl. angelegt; auf denselben werden auch die Verstorbenen von Vörbach, Ober- und Unter-Waldach beerdigt. Außer der Vicinalstraße nach Ober-Waldach, welche einerseits nach Heiligenbronn, anderseits nach Thumlingen fortsetzt, sind noch weitere nach Pfalzgrafenweiler, Herzogsweiler und Durrweiler angelegt.

Das ziemlich gut erhaltene Schulhaus, welches auch die Wohngelasse des Lehrers enthält, steht im obern Theil des Orts frei an der Straße nach Pfalzgrafenweiler, auch ist ein minder ansehnliches, mitten im Ort stehendes Rathhaus vorhanden.

Der Ort ist mit gutem Trinkwasser hinreichend versehen, durch denselben fließt der Cresbach, anfänglich Gaisbach genannt und treibt unterhalb des Dorfes eine Mühle.

Die Einwohner sind im Allgemeinen wenig bemittelt und erwerben ihr spärliches Auskommen durch Feldbau, Viehzucht und Taglohnarbeiten in den Waldungen; der ausgedehnteste Güterbesitz beträgt 25–30 Morgen, der gewöhnliche 4–6 Morgen. Die im Verhältniß der Einwohnerzahl kleine Feldmarkung besteht meist aus einem düngerbedürftigen, ziemlich unergiebigen Sandboden (Verwitterung des bunten Sandsteins). Obgleich die Brache mit Kartoffeln, Futterkräutern etc. vollständig eingebaut, muß doch noch viel Getreide von Außen gekauft werden. Man baut hauptsächlich Dinkel, Hafer und Roggen: der Ertrag der Felder ist ziemlich geringer als in Pfalzgrafenweiler (s. d.). Die Güterpreise, welche seit einigen Jahren gesunken sind, bewegen sich von 25–30 fl. per Morgen. Die Wiesen aber, größtentheils mit Wässerung und einem durchschnittlichen Ertrag von 24 Cent. Heu und 10 Cent. Öhmd vom Morgen, kosten noch per Morgen 110–200 fl. Die Obstzucht ist unbedeutend, indem das Obst häufig im Frühjahr erfriert oder im Herbst nicht reif wird.

Rindviehzucht wird in mäßiger Ausdehnung betrieben mittelst Farren, welche Bürger mit Unterstützung von Seiten der Gemeinde halten.

Auf der Markung befindet sich ein Steinbruch im bunten Sandstein, der schöne Platten liefert.

Die Gemeinde besitzt nur 16 Morgen Wald. Über den Gemeinde- und Stiftungshaushalt s. die Tabelle III.

Domnus Luitfridus de Chresbach war am 9. October 1075 zu

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. Karl Aue, Stuttgart 1858, Seite 202. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Freudenstadt_202.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)