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hing er an die Brust schräg abwärts und spielte mit der rechten Hand die obere Terz, mit der linken Hand auf der linken Seite den mittlern und untern Baß. Das war in der That ein künstliches Spiel. Beym Piano nahm er die obern Saiten allein. Beym Forte grief er etwas tiefer, daß er die gesponnenen Claviersaiten mit fassen konnte. Auf diesem Instrumente vertrieb er sich die langen Winternächte. Ich wünschte das Urtheil eines geschickten Fränkischen Instrumentenmachers über Mechanismus und Organisation dieses Instruments zu vernehmen.

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 Pfriem war nicht nur stark auf der Harfe, er blies auch die Flutetraverse sehr gut. Es war ihm nur oft bedauerlich, daß er keinen Gesellschafter finden konnte; weil dieß Instrument ohne Begleitung sich nicht wohl ausnimmt. Das Waldhorn und die Trompete blies auch Pfriem gern. An heitern schönen Sommerabenden saß er immer mit einem und dem andern seiner Gesellschafter längs dem Ufer des Mains, wo es den schönsten Wiederhall hatte, und spielte die angenehmsten und besten Stücke seines Zeitalters, was vielen bey Nennung seines Namens noch immer eine angenehme Erinnerung verursachet.