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schönen Arbeiten in und ausser dem Kloster lebt er noch.

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 So viel von dem älteren Bruder des Nikolaus Pfriem. Nun zu ihm selbst. Die ersten Anlagen seines Kunstgenies äusserten sich in der geschwinden Erlernung der Musik. Hier that er es den meisten seiner Mitschüler zuvor, und da er noch einige Liebhaber der Musik unter den Gespielen seiner Jugend fand, so brachte er es mit diesen (ihre Namen sind Schneider und Förster,) durch die Anweisung des damahligen Schulhalters bald so weit, daß sie auch der Kenner Beyfall durch ihr Spiel einerndeten. Pfriem hatte sich die Harfe zu seinem Lieblings-Instrumente erkoren. Um mit mehrerer Abwechslung auf seinem Instrumente spielen zu können, hatte er sich in den Tagen, wo nicht auf dem Felde zu arbeiten war, ein Pedal an seine Harfe verfertiget. Auch hiemit war er nicht zufrieden, um so gleich, wie auf dem Clavier, aus einem Tone in den andern fallen zu können; er brachte auch ein Forte und Piano an. Und da bey seinen zunehmenden Jahren seine Stimme sich zu einem guten Baß bildete, so sang er ungemein gut zu seinem Spiel, und vergnügte dadurch viele geistliche und weltliche Personen vom ersten Range.