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das ihm anvertraute kostbare Werk und fand keinen Fehler. Endlich nach langem vergeblichen Forschen merkte er, daß sich, dem unbewaffneten Auge fast unsichtbar, einige Haarspitzen eingezogen hatten. Diese Entdeckung setzte ihn in den Stand, das so vielen Meistern vergeblich durch die Hand gegangene Werk gänzlich wieder herzustellen. Voll Freude überbrachte er die wiederhergestellte Uhr dem Herrn Grafen selbst, dem die glückliche Cur so wohl gefiel, daß er Pfriemen, der für seine Arbeit gar nichts verlangte, zwey Louis-d’or mit vollkommenster Zufriedenheit zum Geschenk machte. Von dieser Zeit an wurden ihm alle im Schlosse Gaybach befindlichen Hang- und Stockuhren von verschiedenen berühmten und guten Meistern nach Wipfeld zum Säubern und Ausbessern übergeben.

 Er gab sich bisweilen auch mit großen Kirchenuhren ab, und wo nur ein Hinderniß war, wußte ers zu finden und glücklich zu heben.

 Auch an Verfertigung eines perpetuum mobile wagte er sich. Da ich Augenzeuge seiner Arbeiten und Vertrauter seiner Entdeckungen war, so nehme ich keinen Anstand zu behaupten, daß er gewiß in dieser schweren Aufgabe etwas ausserordentliches geliefert