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als die Stunde ausgeschlagen, fing das Spiel an, und zwar immer das Stück, nach welchem es gerichtet war. Es hatte vierzehn verschiedene Glocken, die er selbst stimmte. Die Musik dazu war wieder von dem oben schon nach Verdienst gerühmten Herrn P. Joseph zu Heydenfeld. Nun machte er sich an größere Werke dieser Art. Er machte eine messingene Wanduhr, welche Stunden und Viertelstunden wiederhohlte, mit einem Hammer. Gang und Schlagwerk hatte nur ein Gewicht. Sie zeigte Secunden und Monatstage. Alle vierzehen Tage durfte man sie nur einmahl aufziehen. Zur Ausarbeitung dieses Werks hatte er sich selbst einen künstlichen Schneidzeug, um die Zähne an den meßingenen Uhrrädern und die stählernen Getriebe auszuschneiden, verfertiget. Das Ganze verfertigte er im Winter, damit ja in seiner Feldarbeit nichts versäumt würde. Pfriems Beyspiel ist merkwürdig für viele Leute der hiesigen Gegend. Sie murren nämlich, daß ihre Kinder in den Industrie-Schulen zum Nähen, Stricken, Spinnen, zu Gartenarbeiten u. d. g. angehalten werden; und wenden vor, daß ihre Kinder künftig diese Arbeiten, nicht ohne Nachtheil ihrer Feldarbeiten, würden treiben können. Pfriem trieb