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der Erde zur Zeit der ersten Beobachtung, c ihren Ort zur Zeit der dritten und T den Ort dar, an welchem sie sich zur Zeit der letzten Beobachtung befindet.

Fig. 207.

T sei nach dem Widder punkte gezogen und es werde nu TV = QF, d. h. der Länge des Kometen, wenn die Erde sich in T befindet, gleich angenommen. Man verlängere ferner ac bis g, so dass ag : ac = AG : AC; alsdann wird g der Ort sein, welchen die Erde, durch eine gleichförmig fortgesetzte Bewegung auf der Linie ac, zur Zeit der letzten Beobachtung erreicht haben würde. Zieht man nun g T, und macht man gV = QG, so wird gV der vom Orte g aus beobachteten, Länge des Kometen gleich und der Winkel TVg die Parallaxe sein, welche aus der Uebertragung vom Orte g nach T entspringt. Folglich wird V der Ort des Kometen in der Ekliptik sein und derselbe wird sich gewöhnlich unterhalb der Jupiterbahn befinden.

Man schliesst dies aus der Krümmung des Weges der Kometen. Dieselben bewegen sich, wenn sie ihre grösste Geschwindigkeit haben, nahebei in grössten Kreisen; aber gegen das Ende ihres Laufes, wo dieser Theil ihrer scheinbaren Bewegung, welcher von der Parallaxe, herrührt, ein grösseres Verhältniss zur ganzen scheinbaren Bewegung hat, pflegen sie sich aus diesen Kreisen zu entfernen, und gehen, wenn die Erde sich nach Einer Richtung des Himmels bewegt, nach der entgegengesetzten Seite hin. Diese Ablenkung entspringt am meisten aus der Parallaxe, weil sie der Bewegung der Erde entspricht. Die Grösse dieser Ablenkung zeigt nach meiner Rechnung, dass die Kometen sich zur Zeit ihres Verschwindens ziemlich weit unterhalb des Jupiters befinden. Folglich werden sie in ihrem Perigeum und Perihel, wo sie uns näher stehen, oft unterhalb der Bahnen des Mars und der unteren Planeten herabsteigen.

Die Nähe der Kometen wird auch durch das Licht ihrer Köpfe bestätigt. Der Glanz eines Himmelskörpers, welcher von der Sonne beleuchtet wird und sich sehr weit von ihr entfernt, nimmt nämlich im vierfachen Verhältniss der Entfernung ab. Im doppelten Verhältniss, weil der Abstand des Körpers von der Sonne zunimmt, und in einem anderen doppelten Verhältniss, wegen der Verkleinerung seines scheinbaren Durchmessers. Ist daher die Lichtmenge und der scheinbare Durchmesser eines Kometen gegeben, so kennt man auch seine Entfernung

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Isaac Newton: Mathematische Principien der Naturlehre. Robert Oppenheim, Berlin 1872, Seite 462. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:NewtonPrincipien.djvu/470&oldid=- (Version vom 1.8.2018)