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IV.
Neueste Geschichte der Mineral-Quellen zu Boklet.[1]

Die Mineral-Quellen, an und für sich betrachtet, werden in den heutigen Tagen des Geschmackes als rohe und unbeliebte Arzney-Vorräthe angesehen, welche man zwar als wichtige Geschenke der Natur gegen die Leiden des Menschengeschlechtes erkennet, die aber dennoch verachtet und unbenützet in die Vergessenheit hinfließen, wenn nicht ein weiser Fürst dieselben in Schutz nimmt, sie aus ihrer rohen Naturgestalt hervor ziehet, ihnen die gehörige Einkleidung schenket, und Freude und Bequemlichkeit um sie her verbreitet. Aber dann werden diese Quellen nicht nur zu allgemein beliebten Mitteln umgeschaffen, sondern sie werden auch zu jenen großen Heilmitteln erhoben, für welche sie von ihrer ersten Entdeckung an bis jetzt mit Recht sind gehalten worden, da kein Arzneymittel so sicher, so geschwinde und so angenehm heilet, und kein Mittel so allgemeine Kräfte gegen langwierige und hartnäckige Krankheiten besitzet, als wohl eingekleidete Mineral-Quellen.


  1. Aus der Wirzb. Gel. Zeit. 1793. Beylage 73.