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Ferdinand Freiligrath: Neuere politische und sociale Gedichte. Erstes Heft. Zweiter Abdruck. | |
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24. Juni. – 24. November.
(Nach Delphine Gay de Girardin.)
So sei’s! Vor Gott, vor Gott will ich, ich ihn verklagen!
Weib, Thörin, Muse nur – dennoch will ich es wagen!
Denn mein französisch Herz hat schaudernd sich empört;
Der Wahrheit hehrer Geist ist in mir eingekehrt;
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Begeisternd Fieber fühl’ ich quälend heim mich suchen –Ich hör’ in meinem Schlaf die Mütter ihn verfluchen,
Und was in Demuth auch beschloß die Schmeichlerbrut –
Ich seh’ es: über ihn allein kommt all’ dies Blut!
Ich sag’, ich sage euch: die Nemesis ist träge!
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Er, er allein goß Blut, Frankreich, auf deine Wege!Denn Blut, französisch Blut, gilt diesem Mann nicht viel –
Was ist ihm unser Tod? Ein Stich in seinem Spiel!
Ich schrei’ aus tiefer Brust – und wahr ist, was ich dichte!
Ich hasse die Partei’n, ich halt’s mit der Geschichte!
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Ferdinand Freiligrath: Neuere politische und sociale Gedichte. Erstes Heft. Zweiter Abdruck.. Selbstverlag des Verfassers, Köln 1849, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neuere_politische_und_sociale_Gedichte_Freiligrath_1849.pdf/80&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Ferdinand Freiligrath: Neuere politische und sociale Gedichte. Erstes Heft. Zweiter Abdruck.. Selbstverlag des Verfassers, Köln 1849, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neuere_politische_und_sociale_Gedichte_Freiligrath_1849.pdf/80&oldid=- (Version vom 1.8.2018)