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III.
Hoffarth.


     O Gräfin Gudel von Gudelfeld,
Dir huldigt die Menschheit, denn du hast Geld!
Du wirst mit Vieren kutschiren,
Man wird dich bei Hof präsentiren.

5
Es trägt dich die goldne Karosse

Zum kerzenschimmernden Schlosse;
Es rauschet deine Schleppe
Hinauf die Marmortreppe;
Dort oben, in bunten Reihen,

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Da stehen die Diener und schreien:

Madame la comtesse de Gudelfeld.

     Stolz, in der Hand den Fächer,
Wandelst du durch die Gemächer.
Belastet mit Diamanten

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Und Perlen und Brüsseler Kanten,

Dein weißer Busen schwellet
Und freudig überquellet.
Das ist ein Lächeln und Nicken
Und Knixen und tiefes Bücken!

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Die Herzogin von Pavia
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Neue Gedichte. Hoffmann und Campe, Hamburg 1852, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Gedichte_(Heine_1852)_210.gif&oldid=- (Version vom 1.8.2018)