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den Altar der Liebe und der Menschlichkeit gottgefällige Opfer niederlegen können. Wenn wir den Hunger des Dürftigen stillen, seiner Noth abhelfen, seinen Mangel lindern, seine Nahrungssorgen erleichtern, dann bringen wir dir, der du ein Vater der Armen und Bedrängten bist, unsere Opfer dar. So nimm denn, himmlischer Vater, diese Hebe wohlgefällig an, und mache mein Herz fest und treu, daß auch da, wo du größere und schwerere Opfer heischst, ich in Glaubensfreudigkeit willig und bereit sei, sie dir darzubringen.

Segne, Gott, uns das tägliche Brod, daß wir es in Ehren und ohne Kummer gewinnen, und sein Genuß uns Segen und Gedeihen bringe, damit wir in Fülle der Gesundheit und Kraft uns des Lebens und seiner Güter freuen, frohen Muthes und heitern Geistes dein Lob, du Spender alles Guten, anstimmen, und allen unseren Pflichten uns ungehindert hingeben können.

Gelobt seiest du, Herr unser
Gott, Könige der Welt, der du uns
durch deine Satzungen geheiligt,
und die Abscheidung der Hallah
uns geboten hast.

ברוך אתה יי אלהינו מלך
העולם אשר קדשנו במצותיו
וציונו להפריש חלה


Hagbaha.
Gedicht beim Emporheben der aufgestellten Thora, nach der Vorlesung aus derselben.[1]

Dieß ist die Thora, dieß das Wort,
Das Gott uns hat gegeben,
Daß wir’s bewahren fort und fort
Und tragen’s durch das Leben.

Weis’ auf, Volk Juda, hoch sie auf,
Du darfst mit Stolz sie zeigen,
Sie ist gekauft um hohen Kauf,
Um hohen Kauf dein eigen.


  1. Von Dr. Rießer.
Empfohlene Zitierweise:
Fanny Neuda: Stunden der Andacht. Wolf Pascheles, Prag 1858, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neuda-Stunden_der_Andacht-1858.pdf/149&oldid=- (Version vom 1.8.2018)