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Schwester nein. Da fragten sie die Schwester, ob sie denn einmal ein Liedchen singen sollten, das der Großvater sie einmal gelehrt? Und als die Schwester ja dazu nickte, da sangen sie also:

    Uns lacht die liebe Sonne,
    Uns blüht der Baum, die Flur,
    Und tausendfache Wonne
    Winkt uns in der Natur.

    Uns singt der Vogel Lieder,
    Uns fällt aus Himmelsblau
    Der Schnee und Regen nieder,
    Uns glänzt die Saat im Thau.

    Uns trägt der Halm die Ähren,
    Uns lacht aus dunklem Laub
    Die gold’ne Frucht, und nähren
    Muß uns der schwarze Staub.

    Und alle diese Gaben
    Streut Gottes milde Hand,
    Des Menschen Herz zu laben,
    Mit Lust auf jedes Land.

    Drum soll der Mensch voll Freude,
    Stets auf den Geber seh’n
    Und nie in Gram und Leide
    Auf Gottes Erde geh’n.

Empfohlene Zitierweise:
Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/68&oldid=- (Version vom 4.8.2020)