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getroffen hatte, wo sie sich niederlassen wollte. Bergmann, so hieß Adelaiden’s Vater, ging mit seiner Familie gleich dem Orte zu, wo die Erbgüter des verstorbenen Oheims lagen. Dieser Ort lag in Pennsylvanien, in der Nähe einer bedeutenden Stadt. Hier meldete Bergmann sich um die Erbschaft mit Briefen, die er noch von der Schweiz aus mitgebracht hatte, und man wieß ihm nun eine schöne Besitzung an, die seit dem Tode des Oheims von braven Dienstboten verwaltet worden war.

Außer Adelaiden hatte Bergmann noch zwei Kinder, einen Knaben und ein Mädchen, welche jünger als Adelaide waren. Diese meinten immer noch, sie würden bald wieder in die Schweiz kommen, welches sie auch jedem Nachbar treulich erzählten. Als sie aber endlich einsahen, und von ihren Eltern im Ernste hörten, daß sie immer hier bleiben sollten, da hatten sie sehr viel an der Gegend, der Lebensart und den Nachbaren auszusetzen, wenn sie Alles mit dem Vaterlande verglichen. Weit mehr als ihre Geschwister liebte Adelaide die Schweiz, und darum gefiel es ihr hier auch weit übler. Auch die Eltern hätten sich gern mit ihrem Erbgute in die Schweiz versetzen lassen, oder dasselbe gegen ein anderes von geringerem Werte, das nur in ihrem Vaterlande läge, vertauscht. Übrigens brauchten

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/66&oldid=- (Version vom 4.8.2020)