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himmlische Vater zu sich in die höhere Welt. Er hatte seine Reise vollbracht. Noch war der Mai nicht verflossen, da verließ schon die ganze Familie die Schweiz, und machte sich auf die Reise zur neuen Welt. Am härtesten war Adelaiden die Trennung von ihrer Heerde, von der Hütte und des Großvaters Grab. Mit einer großen Menge Reisenden aus dem Hochlande, welche in der neuen Welt erst neues Glück suchen wollten, schifften sie sich ein. Schnell trug der Rhein die Reisenden dem Meere zu. Sie flogen an vielen Dörfern und Städten singend vorüber, so daß man sie fernher kommen hörte, und deshalb die Ufer oft von vielen Menschen besetzt waren, die sie vorübergleiten sahen. Gewöhnlich sangen sie dieses


Abschieds-Liedchen.

    Von fernen Höhen kommen wir,
    Und zieh’n zum fernen Meer.
    Wo’s Schifflein rasch vorüber flieht,
    Tönt, Brüder, unser Abschiedslied:
    Wir kommen nimmer her.

    Uns winkt in einer neuen Welt
    Ein neues Erdenglück.
    Drum sagten wir dem Mutterland
    Ein Lebewohl! und unsre Hand
    Winkt Grüße euch zurück.

Empfohlene Zitierweise:
Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/64&oldid=- (Version vom 4.8.2020)